Österreich, Slowenien, Kroatien, Deutschland
2004 (2 Wochen)
Zwei Wochen im Knaus Sports-Traveler 500, sozusagen ein persönlicher Wohnmobil-Praxistest

Fast alle Bilder sind verkleinert, etwas größere kann man mit einem Mausklick laden
Die Qualität der Bilder möge man mir nachsehen, es sind nur Standbilder vom Camcorder

Donnerstag, 17. Juni 2004
Tourenkilometer 0 – 493 (incl. RV-Abholung)

   Früh aus den Federn! Kurz nach Sieben Uhr klingelt der Wecker, Moni fiel schon halb Sechs aus dem Bett und drehte die „Hunderunde“ als ich dann wach wurde. Sieben nach Sieben geht’s dann mit unserem Ford nach Pforzen ins Allgäu wo wir um 9:45 Uhr angekommen um das fast neue RV (Februar 2004) beim Vermieter (Fa. Scharl) zu übernehmen. Herr Scharl ist sehr nett und locker, repariert auch noch das defekte Tankschloß. Wir fahren dann wieder die 140km mit den RV nach Zöschingen zurück. Unser Auto konnten wir beim Vermieter stehen lassen, dadurch sparen wir die unnötigen 140km mit dem eigenen Wagen.

   Zu Hause angekommen (12:30Uhr) haben wir uns erst mal eine Pizza in den Ofen geschoben und nach einer kurzen Mittagspause angefangen den RV einzuräumen. Vieles war noch zusammenzutragen und wir stellten wir fest, daß der Campingtisch nicht ins Auto paßt. Die Sessel lassen sich aber im Kleiderschrank verstauen, einen anderen Platz gibt es in dem Wagen nicht dafür weil der Stauraum unter dem Wagenboden durch den Wasserboiler und die  Heizungsanlage zu beengt ist..

   Als wir dann um 17 Uhr den Hof verlassen, geht’s deshalb erst mal zum „Real-Markt“ um noch einen kleinen Campingtisch zu kaufen. Endlich, um 17:45Uhr gehts dann los auf die Autobahn. Weil wir das RV einen Tag früher bekamen, ein gewonnener Tag!
      Bei Heidenheim fahren wir auf die A7 und an Ulm vorbei auf die A8. München wird umfahren und weiter geht es bis zur Ausfahrt 106 – Bernau. Von dort aus noch ein kleines Stück weiter, 5 km nach Prien am Chiemsee.
In Prien verzeichnet der Stellplatzführer u.a. einen Stellplatz am „Cafe-Restaurant Alpenblick“ (83209 Prien, Sportplatz 2). Nach einem Spaziergang mit dem Hund folgt ein sehr üppiges und preiswertes Essen in dem Restaurant (Warme Küche von 17-21 Uhr, nächstes Mal den Kinderteller bestellen !) dann zurück zum RV und die erste Seite des Reisetagebuches in die Tasten gehackt. Es folgt die Abschlaff-Phase und die Nachtruhe. Wenn man im Restaurant gegessen hat, kann man den Platz kostenlos nutzen. Es sah aber ganz so aus, als würde das sowieso niemand kontrollieren, zumindest jetzt in der Vorsaison.


Freitag, 18. Juni 2004
Tourenkilometer: 630

   Den Stellplatz verlassen wir um etwa 8:30Uhr im Gewitterregen und fahren gemächlich in Richtung Österreich. Die Fahrt geht an Salzburg vorbei und dann Richtung Villach. Während der Tauerntunnel kostenlos war, verlangt man für den Katschbergtunnel stolze 9.50€. Bei Freistritz, kurz vor Villach tanken wir noch ein paar Liter Diesel (88,9 Cent, in Deutschland zahlten wir 93,9Cent) und holen uns noch einen Snack. Auch in Österreich hat man offensichtlich den Teuro ausgenutzt um Wucherpreise zu verlangen. Egal, ob belegte Baguettes, Brötchen oder Pizzataschen (Rosticcia), pro Stück werden zwischen 3,20 und 3,50€ verlangt, zwei eher dünne Capuccino schlagen mit je 2,30e zu Buche und schon waren wir wieder 11,60€ für einen lächerlichen Snack los. Kaum weg von der Raststelle und mitten rein in einen Dauerstau: Bei Villach wird ein Tunnel umgebaut und ist deshalb total gesperrt. Die Umleitung führt einspurig am Rand von Villach vorbei. Bei Klagenfurt angekommen, springe ich noch kurz in einen Baumarkt um eine kleine Wasserwaage zum Ausrichten des RVs zu besorgen. Wir haben dann noch lange überlegt ob wir durch den Karawankentunnel oder über den, im ACE Heft „spektakulär“ genannten Loibl-Paß fahren sollen und haben uns trotz einiger weiterer Gewitterregen dann für den Paß entschieden. Die Fahrt lohnt sich nicht unbedingt, es ist kaum etwas zu sehen, spektakuläres schon gar nicht. Um 14:30Uhr passieren wir die Grenze nach Slowenien ohne daß jemand nach Papieren oder irgend etwas anderem fragt. Ein paar Euro tauschen wir noch in Tolar um (338 SIT= 1€).
Um etwa 16:30Uhr erreichen wir den einzigen Campingplatz bei den Postojna –Höhlen, den „Camping Pivka Jama“ der nur wenig belegt ist. Wir suchen uns einen Stellplatz mit Stromanschluß um z.B. den Text hier schreiben zu können ;-). Zu dem Platz kann gesagt werden, daß er mit 25€ wirklich nicht billig ist (10% Ermäßigung mit der CCI-Karte), vor allem auch weil er nun wirklich nicht so toll ist. Ok, am Platz gibt es einen kleinen Pool, der aber noch nicht geöffnet ist, insgesamt aber sieht alles etwas vernachlässigt und abgenutzt aus.
In den Duschen (warm) hängen die Duschköpfe über den Armaturen weil alle Halterungen zerbrochen sind, in den Toiletten gibt es zwar Klopapier, dafür hängen die Klobrillen „auf Halb Sieben“. So in dem Stil geht es weiter: Richtig schlecht ist der Platz nicht, es ist der einzige und das scheint man auszunutzen, so ist auch der Laden am Platz keiner der üblichen SB-Läden sondern einer mit Bedienung, sehr wenig Auswahl (Obst und Gemüse gibt’s schon mal gar nicht), dafür aber 200% - 400% teurer als Läden irgendwo in einem Ort. Wir überlegen noch ob wir morgen zuerst die Höhle am Campingplatz besichtigen (9, 15 und 17 Uhr sind Führungen) und danach die große Höhle besuchen, oder ob wir nur die naheliegende Höhle anschauen und den Tag über faulenzen, dafür dann übermorgen die große Höhle besuchen und anschließend gleich weiter nach Kroatien an die Küste fahren....?? So, jetzt genehmige ich mir noch eine Dose Bier aus dem „Market“ (350 SIT = etwas über 1 €) und höre vielleicht noch etwas Radio, Kurzwelle natürlich.

Samstag, 19. Juni 2004
Tourenkilometer: 644

Gleich nach dem Frühstück fahren wir zur Postojnska Jama die etwa 4km entfernt ist. Für Parkgebühren werden erst mal 700 SIT fällig, etwa 3€. Der Eintritt für die Höhle beträgt pro Person 3390 SIT (ca. 14€). Etwa eine halbe Stunde warten wir bis zum Einlaß, dann strömen Unmengen Menschen hinein und besetzen die unglaublich langen Wagenschlangen der Höhlenbahnen. Dann geht’s auch schon los, in ziemlich zügigem Tempo rattert die Bahn durch enge Tunnelröhren in denen man besser den Kopf etwas einzieht und durch einige große Grotten. Nach etwa 10Minuten erreicht man die unterirdische Station und eine große Halle in der sich die Menschenmassen dann nach Sprachen sortiert an den Startpunkten der Führungen versammeln. Geboten werden Führungen in Slowenisch, Deutsch, Englisch, Italienisch, manchmal gibt es auch die Führung in Französisch. Viel erklärt wurde nicht, bis auf die üblichen Begriffserklärungen was nun Stalagmiten oder Stalaktiten sind und wie langsam diese wachsen. Fotografieren und Videografieren ist nicht erlaubt, es kümmert sich aber niemand darum. Ebenfalls scheint es niemanden zu kümmern, das alle erreichbaren Tropfsteine angegrabscht, Geldmünzen in Wasserlachen geworfen werden usw. Man hat sicher schon resigniert und weiß auch, daß es noch genug andere, unberührte Plätze in den Höhlen gibt. Drei oder viermal gibt es einen Halt mit Erklärungen aber bei den vielen Leuten hören die letzten nichts davon und in unserer Gruppe sind auch noch einige Kinder die nur nerven und drängeln, in die Augen „fotoblitzen“, kurz; die man besser mitsamt den desinteressierten dafür aber reichlich nach Tabak und Alk stinkenden Eltern den Höhlenbären überlassen sollte. Nach etwa 90 Minuten sind wir wieder draußen und atmen feuchtwarme Luft. Die Höhle selbst ist aber absolut sehenswert - und wir kennen wirklich eine Menge Schauhöhlen! Diese ist die Zweitgrößte der Welt, in der größten, den Mammoth-Caves in den USA waren wir ja schon früher mal. Man sollte mehr aus der Postonja Jama machen indem man etwas weniger macht - vielleicht!?

 
Wir fahren noch schnell in einen SPAR- Supermarkt in der Nähe um etwas zum Abendessen zu kaufen und gleich nebenan auch zu tanken. (Eurodiesel 175,20 SIT/Liter = 73,3 Eurocent) Zurück am Platz reicht die Zeit gerade noch zu einem Imbiß und einem Espresso, dann steht die nächste Höhlenbesichtigung an. Direkt am Campingplatz ist der Eingang zur „Pivka Jama“ die man über eine steile Treppe hinunter in einen Abgrund erreicht, der mit einem hohen Gitterzaun sehr an den 2.Teil von Jurassic Park erinnert. Bei dieser Tour die etwa eine Stunde dauert und 7,10Euro pro Person kostet, erfahren wir viel mehr Details weil die Gruppe nur aus sechs Leuten besteht. Die Höhle ist nicht so spektakulär wie die jüngere Postojnska, sie ist viel älter und hat nicht so viele neue Tropfsteine. Dafür hat sich ein Fluß durch die Höhle gefressen und dadurch ist es einfach eine „ganz andere Höhle“. Der Führer gibt sich viel Mühe und als wir ihm am Ende noch ein Trinkgeld zustecken, freut er sich riesig. Keuchend erklimmen wir nach der kühlen Höhlenluft (ca. 6° C) die Treppe am Ausgang wo die Luft nach jeder Stufe dicker wird und landen nach einem kurzem Weg direkt neben unserem RV. Was jetzt folgt, ist abschlaffen, Tagebuch schreiben, Essen zubereiten, etwas spielen oder lesen, den Hund ärgern (der bisher außerordentlich brav war) und Pläne für den nächsten Tag schmieden. Wir wollen morgen weiter auf die Insel Cres (Kroatien) fahren und hoffen da auf mehr Sommerklima und weniger schwüles Gewitterwetter. Geregnet hat es aber nur gestern, heute ziehen nur oft dunkle Wolken vorüber und drohen ein wenig. Achja, den Campingplatz findet man recht einfach wenn man an dem Eingang der großen Höhle und den ganzen Parkplätzen vorüberfährt. Stur auf der Straße bleiben und den Ort „Veliki Otok“ durchfahren. Ein Stück weiter auf der Straße gibt’s dann unübersehbare Hinweisschilder. Also rechts abbiegen und wieder stur der Straße bis zum Platzeingang folgen.

Sonntag, 20. Juni 2004
Tourenkilometer: 845

Geweckt werden wir von einem Regenschauer, der aufs Dach prasselt. Wir checken am Platz aus und zahlen für 2 Tage nebst Hund und „Tourist-Tax“ 9080 SIT (38Euro), fahren 9:30 Uhr los und passieren ohne Probleme eine Stunde später die Grenze nach Kroatien.
     
Von hier an kann man der Beschilderung nicht mehr vertrauen. Es kann schon passieren, daß die Schilder mit der tatsächlichen Straßenführung nichts, aber auch gar nichts gemein haben. Was Dank Monika eigentlich extrem selten vorkommt, wir verfahren uns. Wir folgen dann aber der Schnellstraße 3 nach Pula und fahren durch einen mautpflichtigen Tunnel (39 Kuna, was derzeit etwa 6 Euro entspricht). Irgendwie gab’s keine andere Möglichkeit als diesen Weg zu benutzen, jedenfalls sahen wir keinen. Die Fahrt auf der wunderbar ausgebauten Straße führte aber immer weiter ins Inland und wir wollten ja eigentlich zur Fähre. Die Fähre ist scheinbar ein steinalter Seelenverkäufer aus Korea, jedenfalls deuten überall vorhandene Schriften darauf hin.
   
Bei Pazin verlassen wir die Straße und finden dort wieder so einen Wegweiser der eine lange Straße mit mehreren Abzweigungen nach Rechts und Links ankündigt, Sekunden später stehen wir aber an einer typischen „T-Kreuzung“ und dann geht das Ratespiel wieder los. Nachdem wir einige Zeit in die falsche Richtung düsen, drehen wir um. Diese Drecksschilder stimmen, schon, sie stehen nur an den falschen Straßen!

 


  Endlich kommen wir an der Fähre bei Brestova an und können auch gleich rauf fahren. Pro Person kostet diese 13 Kn, der RV (von 5,01m bis 7m) kostet 190 Kn. „Kn“, das sind Kunar und davon bekommt man 6,68 für einen Euro, die Fähre kostete uns also summa summarum 32,48€. Minuten später legt sie ab und nach einem wirklich guten Capuccino legen wir auch schon fast wieder an. Eine lange Schlange Fahrzeuge hetzt dann über die ziemlich enge, kurvige und unebene Straße. Obwohl es so eng ist, daß man teilweise schon im Schotter fährt, überholen einige Gehirnamputierte auch an den unübersichtlichsten Stellen. Einmal rast uns ein Allrad-Wagen entgegen und obwohl ich mit der rechten Fahrzeugseite fast die Felswand streife, fährt der IDI mutig mitten auf der Strasse... Peng, es gibt eine Schlag als sich die Rückspiegel leicht streifen. Ich schaue nur schnell nach ob was passiert ist, weil das nicht der Fall war und hinter uns wie vor uns die Kolonne weiterfährt, eine Möglichkeit zum Anhalten einfach nicht vorhanden ist, fahre ich weiter. Gegen 16 Uhr kommen wir endlich auf dem Platz „Slatina“ an, der sehr schön sein soll. Es ist wenig los und wir dürfen uns einen Platz selbst suchen. Was wir finden sind nur sehr schräge und unebene Stellplätze an dem steilen Abhang. Nach einigen Versuchen einen einigermaßen waagerechten Platz einzunehmen, fängt die Kupplung an zu stinken und so bleiben wir an der Stelle wo wir gerade stehen. Unser RV hat nur hinten Kurbelstützen, also stehen wir trotz Auffahrkeilen und den Kurbelstützen immer noch merkbar schief und alles was man auf den Tisch stellt, rutscht langsam aber sicher zum Rand hin. 
Monika geht schon mal zum Waschhaus und kommt einigermaßen erschüttert von dort zurück. In den Duschen gibt’s weder Spritzschutzwände, Ablagen noch Haken, alles, was man dorthin mitnimmt wird naß werden. Wir sind bestimmt nicht pingelig aber die Anlagen sind wirklich primitiv. Richtige Abflüsse gibt es nicht, alles läuft unter den Duschen oder Waschbecken auf dem Boden entlang und man steht so im Dreck des „Nachbarn“, Ebenso sinnig sind die Pinkelbecken installiert und deshalb stinkt es trotz täglich
mehrfacher Reinigung ziemlich heftig. Die Beschreibungen im Campingführer des ADAC, der uns schon öfter enttäuschte, stimmen zumindest für unsere „Ecke“ auf den Platz nicht. Nichts ist mit "..herrlicheherrliche Sicht aufs Meer von allen Stellplätzen..“ oder „Campen wie ein König“, wir sehen nur Büsche und unter uns Steine, Kletten und Heerscharen von Ameisen. Unsere Laune ist nach der anstrengenden Fahrt und der vorgefundenen Realität einigermaßen „angeschlagen“. Im Augenblick überlegen wir, ob wir nicht schon morgen weiterfahren denn zu allem Überfluß zeigt sich das Wetter mit stürmischen Böen und Regenschauern von der unangenehmen Seite.


Montag, 21. Juni 2004
Tourenkilometer: 873km

Ausgeschlafen! Zum Frühstück gibt’s zäh-weiche Teiglinge die entfernt an Brötchen erinnern. Aber darüber will ich nicht meckern, hauptsächlich geht uns der Platz auf die Nerven. Um am Tisch sitzen zu können, stellen wir diesen ein ganzes Stück weit vom RV auf, überall anders ist der Boden zu felsig und uneben.

Darüber hinaus wimmelt es überall vor lauter Ameisen die auch schnell über die Stromleitung das RV erobern.
    Die Entscheidung den Platz „Slatina“ wieder zu verlassen, fällt schnell und nach dem Frühstück wird „mobil gemacht“. Wir fahren etwa 25km zurück in nördlicher Richtung Cres und zum Platz „Camp Kovacine“. Auch dort wird die CCI-Card akzeptiert und bringt 10% Ermäßigung. Wir können uns selbst einen Stellplatz suchen und finden auch schnell einen der fast eben und mit etwas feinem Kies aufgefüllt ist. Nach dem Aufstellen des RVs wird erst mal tief durchgeatmet.Wir haben zwar keinen Traumplatz von dem aus man das Meer sieht, aber immerhin sind die sanitären Anlagen einwandfrei und es gibt auch viele schattige Plätze. Chap, unser Hund, fühlt sich offensichtlich auch wohler und säuft endlich Riesenmengen an Wasser und frißt sogar ordentlich. Er spürt wohl, das es nicht gleich wieder weiter geht. Am Abend machen wir einen langen Spaziergang auf dem betonierten Uferweg entlang und kommen dabei fast bis an den Ortsrand von Cres. Auf dem Weg kommen wir an einigen Restaurants, Bars, Bootsverleihen und einer Art Spielhalle vorbei. Dort ist aber so gut wie nichts los, die
Saison startet hier erst in etwa 14 Tagen. Direkt am Strand des Platzes sitzt ein Haufen Leute auf der Terrasse des Restaurants und glotzen gebannt in die gleiche Richtung : Fußball – EM. Ok,damit kann ich nichts anfangen. ;)  Wir spielen noch eine Runde Kanaster vor dem RV und bemerken, daß es trotz des großen Platzes mit Animation usw. schon ganz still geworden ist. Erst um 22:30Uhr beginnt in Cres wohl ein OpenAir Konzert und man hört eine vereinzelte Gitarre und einen Sänger – beides nicht „hitverdächtig“. Es ist aber nicht so laut, daß es nervt, es ist also erträglich.

Dienstag, 22. Juni 2004

Vom Vogelgezwitscher und gedämpften Campingplatzgeräuschen werden wir wach und besuchen die ausnehmend gut gepflegten Waschhäuser. Neben separaten Wickelräumen gibt es sogar zwei „Family-Bathrooms“. Was sich dahinter verbirgt, kann ich nicht sagen, vielleicht ein Badezimmer wie man es zu Hause findet – mit Dusche und Badewanne!? Die Räume sind verschlossen, den Schlüssel dazu kann man an der Rezeption holen. Sicherheitsleute gehen ab und an über den Platz und das, abgesehen vom Uniformhemd sehr unauffällig. Wenn ich an Plätze in Italien oder Spanien denke, dort plustern sich diese Leute unheimlich auf und geben möglichst viel mit Kaufhaus-Walkie-Talkies an, das hier ist schon angenehmer. Von dem großen Platz merkt man nicht viel, sehr angenehm. Die Preise im Laden am Markt sind erträglich, Fisch gibt es leider keinen, dafür muß man nach Cres fahren oder laufen.
     
Das Ufer ist hier, wie fast überall felsig. Man hat auch hier deshalb betonierte Liegeflächen angelegt und zum Teil auch kleine Kiesstrände angelegt. Wer Sandstrände braucht, sollte woanders hin fahren. Dafür ist das Wasser sehr klar und zum Teil Smaragdgrün. Die Sonne versteckt sich auch heute ab und an kurz hinter Schleierwolken und es ist nicht so heiß wie es bestimmt bald werden wird. Mal sehen, ob das Wasser auch naß ist, ich mach erst mal Schluß hier.....
     
Das Meerwasser ist tatsächlich naß und obendrein auch noch ziemlich „frisch“ dazu. Wir laufen ein Stück weit den FFK Strand hinunter wo es die schöneren Badeplätze gibt. Dort überwinden wir uns dann doch und schwimmen ein wenig. Badeschuhe sollte man unbedingt dabei haben, am besten sogar richtige Taucherschuhe denn es gibt dort überall Seeigel und schroffe Felsbrocken. Im Wasser spielen an den Kiesbuchten vereinzelt auch Hunde, was eigentlich per Platzordnung verboten ist, solange aber niemand belästigt wird und die Hunde nicht den Strand verunreinigen, regt das niemanden auf.
      Am Himmel zieht gegen 19Uhr eine dunkelgraue Wand hoch und am Strand „vorne“ bei dem Restaurant baut eine Band auf. Livemusik und Grill wird’s wohl geben, die Ahnung beschleicht mich, es könnte dieselbe Gruppe sein, die gestern aus der Ferne zu hören war. Noch schnell ein paar Biere und Wasser holen (das Bier gestern war alkoholfreies und das Kroatische schmeckt in dem Fall genauso „chemisch“ wie die heimischen. (brrr)!


Mittwoch, 23. Juni 2004
Tourenkilometer 878,3km

Gestern abend war die große Livemusik angesagt. Wie ich geahnt hatte war es die besagte Gruppe. Sie bestand aus einer Sängerin, einem Midi-Files-Abspieler (Schummel-Keyboarder) und einem Gitarristen der wenigstens ab und an mal ein paar Töne hören ließ. Gesangstechnisch waren sie aber ganz gut drauf. Egal, das wurde schnell langweilig und wir sind dann zum RV zurück gegangen wo man von der Musik praktisch nichts mehr hörte.

Wir werden wohl zu „Langschläfern“ und stehen erst viertel nach Acht auf. Nach dem Frühstück machen wir uns mit dem RV nach Cres auf den Weg um etwas Obst und vor allem Fisch einzukaufen. Cres ist ein Hafenstädtchen wie man es auch an vielen Stellen Italiens findet: Kleine, verwinkelte Gassen, schmale Häuser. Autos gleich auf einem bewachten Parkplatz stehen lassen!. Zum Fisch kaufen ist es gegen 10 Uhr natürlich fast schon zu spät, mit etwas Glück bekommen wir aber noch einen letzten der sich zum Grillen eignet. Noch einen Cappuccino am Hafen genießen und dann fahren wir auch schon wieder zum Platz zurück. Schwül ist es heute und es bläst ein kühler Wind. Wenn wir schon nicht baden gehen, heute tut’s der Hund um so ausgiebiger. Ansonsten ist faulenzen und lesen angesagt.

   Heute merke ich, was im Campingführer mit „zeitweisen Engpässen bei der Warmwasserversorgung" gemeint ist. Obwohl der Platz vielleicht gerade mal zu 1/3 gefüllt ist, reicht es nicht aus wenn viele gleichzeitig duschen und Geschirr waschen wollen. Gerade als ich von Kopf bis Fuß eingeseift war, wurde das Wasser eisig. Lästig sind auch die Wasserhähne die auf Druck nur für eine kurze Zeit Wasser abgeben. Ich glaube, damit wird nicht mal was gespart denn oft braucht man nur ganz wenig Wasser und dann läuft es überflüssig weg. Nebenbei, bei der Kurzwellenjagd mit dem Weltempfänger entdecke ich auf dem eher selten besuchten UKW eine Station auf 101,3 MHz, „Radio Pula“ höre ich irgendwie bei der Anmoderation raus. Dann folgen ganz viele Musikstücke aus der Zeit vor HipHop und Recyclingmusik: Nonstop laufen u.a. Beatles, Doors, Led Zeppelin, AC/DC, Vanilla Fudge, Rolling Stones, Janis Joplin u.v.a.m.! Herrlich, das tat mal richtig gut und nur deshalb habe ich das Schlepptop noch einmal angeworfen um das loszuwerden :-)


Donnerstag, 24. Juni 2004
Tageskilometer 1062,3km

Nach dem Frühstück machen wir uns ans Ansichtskarten schreiben und an die Reiseplanung für die nächsten Tage. Immerhin vergeht noch eine knappe Stunde bis wir uns ansehen und jeder die gleiche Frage stellt: „warum sollen wir uns eigentlich noch einen Tag hier „langweilen“. Das Wasser ist uns nicht wirklich warm genug, Baden geht zwar, aber mehr Spaß macht’s wenn es vielleicht noch 2 Grad mehr hätte, Sonnenbaden ist noch nie unser Ding gewesen und auf den schroffen Felsen eher ungemütlich. Naja, und was den FKK-Bereich am Strand angeht, überwiegend „Whale-watching“ aber das können wir auch selbst, ich zumindest ;-)
     
Also entschließen wir uns um 11Uhr, den Platz bis 12 Uhr zu verlassen um zum Plitvicka Nationalpark zu fahren. Der Wagen ist schnell reisefertig und schon eine gute halbe Stunde später geht’s los. Zunächst am Ort Cres vorbei und dann an die Ostküste zur Fähre nach Krk. Die Fähre kostet, wie auch die erste 216Kn für uns. Nachdem Moni den Campground bar bezahlte und unsere Devisen bis auf einen Rest verbraucht sind, löhne ich in Euro, sogar zu einem sehr günstigen Kurs. Überhaupt gibt es sowohl mit dem Euro wie auch mit unseren absolut nicht vorhandenen Kroatisch-Kenntnissen keine Probleme. Die Geschäftsleute können zum Glück alle genug Deutsch oder Englisch. Ursprünglich planten wir von Krk mit der Fähre bei Basca zum Festland überzusetzen, wir entscheiden uns dann jedoch für den Landweg an Rijeka vorbei und dann der Küste entlang bis Senj – dort geht’s dann in’s Hinterland.  Die Fahrt geht durch eine ländliche, sehr extensiv genutzte Landschaft und es gibt riesige Flächen mit bunten Wiesen die sehr schön anzusehen sind. Die Spuren des Krieges sind auf unserer Strecke nur selten wahrzunehmen. Viel ist schon wieder repariert worden. Wenn Häuser in der Nähe der Straße sind oder wenn es durch die kleinen Ortschaften geht, stehen vielerorts kleine Verkaufsstände. Angeboten werden da aus privater Produktion: Honig, Käse, Spitzendeckchen, frisch gepflückte Beeren und Selbstgebrannter Schnaps.
     
Durch die vielen Bergstrecken geht’s relativ langsam voran und ein Halt zum Geld holen (mit Mastercard am Bankomat) und zum Einkaufen im Supermarkt am Ortsausgang von Otocac. Als wir den Nationalpark erreichen, erinnert uns die Landschaft ein wenig an bestimmte Stellen auf der schwäbischen Alb, nur ist das alles hier viel weitläufiger. Eine schöne Strecke, die wir da fahren und auch als Fahrer bekommt man da vieles zu sehen wenn man nicht wie ein Wilder heizt!

Etwa gegen 17Uhr kommen wir auf dem einzigen Campground an und finden einen recht schönen Stellplatz am Rand einer großen Rasenfläche. Unser Hund freut sich riesig, endlich mal keine Steine, kein Staub und keine Kletten im Fell. Moni tobt mit dem Hund herum für den die kurvige Fahrt der reine Streß war, zumal der Kühlschrank aus unerfindlichen Gründen zweimal seinen Inhalt über den Hund ausgeschüttet hatte
Chap lässt seitdem dessen Tür nicht aus den Augen. Jetzt ist noch Körperpflege in den eher einfachen sanitären Anlagen des Platzes angesagt, dann werden wir am Restaurant am Platz etwas essen gehen. Die Waschhäuser werden zwar sauber gehalten, strahlen aber den Charme eines Edelstahl - Autobahnklos aus. Die Duschen sind eng, Haken und Abstellflächen fehlen völlig (damit ist gewährleistet, daß auch die Handtücher geduscht werden, die Armaturen die nach Knopfdruck für 30Sekunden Wasser fließen lassen, werden zu Anfang und Ende jeder Phase kochend heiß. Tipp: Den Behinderten-Waschraum benutzen wenn man niemanden stört. Dort gibt es in einem Raum ein WC, eine Dusche, ein Waschbecken, Abstellflächen, einen Stuhl und Platz für eine Großfamilie. (aber bitte, nur nutzen wenn man wirklich keinem Bedürftigen den Zugang behindert)
     
Die Küche und Grill bleiben kalt und wir sparen uns auch den Abwasch. Morgen wollen wir uns den Park, speziell natürlich die Wasserfälle und Seen anschauen. Zu dem Restaurant am Platz ist nur soviel zu sagen: Das Personal ist sehr bemüht, das Essen preislich in Ordnung und die Qualität ist vergleichbar mit der auf guten Autobahnraststätten. Nur die „Livemusik“ die uns aufgenötigt wird, lässt mich schon daran denken Amnesty International anzurufen! Wieder mal eine dieser abgrundtief üblen Betrüger-Bands die auf einem großen Keyboard MIDI – Potpourries abspielen und sich dabei aus Langeweile über den letzen Fick oder die Fußballergebnisse der EM unterhalten, wer weiß das schon, wer will’s überhaupt wissen!? Die Musikauswahl hätte vielleicht noch einer Busladung End-Achziger auf Kaffeefahrt Freude gemacht, so aber verziehen fast(!) alle Gäste ziemlich angewidert die Gesichter, nur eine Gruppe reichlich Angeschickerter können es nicht lassen uns singen oder summen mit. (Sail along silvery Moon, Diana, Junge- komm bald wieder, Auf der Reeperbahn nachts mit Karlheinz und ähnliches. Am schlimmsten wird es wenn der „Gitarrist“ versucht ein paar Töne tatsächlich live abzusondern, tatsächlich ist der Verstärker angeschaltet – er wäre es besser nicht denn so stümperhaft könnte selbst ich das noch hinbekommen. Es fehlte mir zum GAU nur noch der Schneewalzer und der Zillertaler Hochzeitsmarsch Bevor das "passieren" wird, zahlen wir möglichst schnell und fliehen ins RV wo ich noch mit Microsofts Excel eine halbautomatische Auswertungstabelle für "Kniffel" erstelle - wir haben die Zettel zu Hause liegen lassen!

Freitag, 25. Juni 2004
Tageskilometer: 1082 km

Heute ist Wasserfälle angucken angesagt (Infos über den Nationalpark Plitvicka Jezera gibt es im WWW, das spare ich mir jetzt mal) und wie so, oft verlassen wir uns auf uns selbst, nehmen in diesem Fall nicht den Shuttlebus zum Eingang der Wanderwege rund um die Seen. Dort kommen wir auch vor dem großen Ansturm an und besteigen den gerade anrollenden Zubringerbus zu dem obersten See. Von dort aus geht der Weg entlang an unzähligen kleinen Wasserfällen mit leuchtend türkisfarbenem Wasser und landschaftlich atemberaubenden Ausblicken. Die Wege sind gut im Schuß und oft geht’s zum Schutz der Natur über Holzstege. Nach etwa 3 Stunden erreichen wir dann die Anlegestelle eines der kleinen, elektrisch betriebenen Fährboote die uns zum entfernten Ende des unteren, großen Sees bringen. Dort erwartet den inzwischen angeschlagenen Gelegenheitswanderer eine Anlage mit einer Bar, einer großen Imbißhalle mit Grill am offenen Feuer, ein Andenkenladen und viele kleine Buden an denen Käse und Sandwitches angeboten werden.

Eine halbe Stunde gönnen wir uns, dann müssen wir wieder weiter denn leider geben die Karten und Wegweiser keinen Hinweis auf die noch zu bewältigende Strecke. Es geht also weiter aber mittlerweile nicht mehr ganz so gemütlich: Etliche große Reisegruppen und Schulklassen bevölkern die schmalen Wegen und es gibt „Stauungen“ durch einige, die sich alle paar Meter unbedingt auf den schmalen Wegen zum Gruppenfoto aufstellen müssen (würg).Am Fuße des großen Falles bekommen wir noch den Tip, unbedingt die Aussichtspunkte oberhalb zu besuchen. Über steile Stufen geht’s hinauf und obwohl meine Lunge irgendwo unterwegs liegen geblieben war, lohnt sich die Mühe für diese Aussicht dennoch. Von dort oben sehen wir aber auch eine bedrohlich dunkle Wolkenfront und beeilen uns, wieder ins Tal zu kommen und dessen gegenüberliegende Seite zu erklimmen. Als wir den Haltepunkt des Zubringerbusses erreichen der uns zum Eingang zurückbringt, sind wir 6 Stunden (davon 5 Stunden Fußmarsch) unterwegs gewesen. Endlich ist auch mal der Hund müde! Die Steigungen und Gefälle halten sich in Grenzen, sind auch ungeübten Wanderern zuzumuten. Wir sind ziemlich durchgeschwitzt und heilfroh, daß wir am Ende nicht noch über eine Stunde auf den Shuttlebus zum Campground warten müssen. Geregnet hat es zwar noch nicht, es ist jedoch ein kräftiger Wind, der uns auskühlt. Zurück am Campground finden wir ohne Probleme einen nicht so schönen wie am Vortag aber einen praktischen Platz, gerade gut genug für die eine Übernachtung denn morgen wird es wieder Richtung Norden , an Zagreb vorbei, durch Slowenien und bis etwa nach Villach gehen.



Samstag, 26. Juni 2004
Tourenkilometer: 1405

Gesagt, getan, wir packen unsere paar Klamotten zusammen, drehen die Kurbelstützen hoch und.... warten 20 Minuten an der Dump-Station bis sich ein Franzose dort ausgemärt hat. (Kaum zu glauben, wie lange man bei einer Mischung aus Planlosigkeit und Trägheit einen Vorgang in die Länge ziehen kann, der normalerweise in 5 Minuten zu erledigen ist, ohne dabei etwa in Schweiß auszubrechen.) Dann endlich um 8:20 Uhr können wir auschecken und zahlen für die beiden Tage 256Kn = ca. 38€. Die CCI-Karte nebst dem 10% Abschlag erkennt der Platz nicht an. Die Route geht wie geplant in Richtung Zagreb, genau gesagt an Karlovacko vorbei und dann weiter Richtung Slowenien. Unsere letzten Kuna werden in Diesel angelegt und später in Slowenien gehen wir noch in einen SPAR-Supermarkt um Schinken und Wurst einzukaufen. Die Fahrt zieht sich insgesamt in die Länge, die überwiegend stark kurvenreichen Straßen lassen ein schnelleres Tempo nicht zu – wozu auch, wir haben Urlaub!
     
Wir beschließen dann angesichts des Wetters, es hat sich inzwischen aufgeklärt und aus blauem Himmel strahlt die Sonne herab, nicht durch den Karawankentunnel sondern über den Wurzenpaß zu fahren. Der Paß ist recht kurz, dafür aber mit 18% Steigung bzw. Gefälle auch ziemlich steil. (Für Gespanne ist er nicht zugelassen.) Noch auf der Anfahrt zum Paß gab es ein ziemlich langes Stück Landstraße wo die Autobahn noch nicht fertig ist und so geht es dort nur sehr stockend voran bis zum, für uns letzten Stück Autobahn in Slowenien. Die Weiterfahrt nach Österreich und der Grenzübertritt sind völlig problemlos, wir müssen nicht mal die Ausweispapiere zeigen. Leute, die wir am Vorabend sprachen, berichteten jedoch, daß sie oft kontrolliert wurden, sogar die Grüne Versicherungskarte wurde verlangt (an den Grenzen zu Bosnien, fast immer).
      
Wir hatten „Kontrastprogramm“ gewählt und uns mutig den angeblichen Top-Superplatz in Kärnten rausgesucht, landeten kurz vor 15 Uhr bei Camping Burgstaller am Millstätter See. Gerade erst angekommen ist noch nicht viel zu sagen. Die Einrichtungen sind auf den ersten Blick supergepflegt. In den Sanitärhäusern gibt es sogar zahlreiche, niedrig montierte Kinderwaschbecken, Kinderpinkelbecken und Kinderklo’s.

Vielleicht noch zu erwähnen: Hundedusche, Familienbadezimmer, Programme für Jung und Alt, Wanderungen, Showbühne, TV, Kino usw. Heute habe ich keine Lust mehr zum tippen, die Fahrt war schön, aber auch anstrengend. Jetzt teste ich erst mal ein Villacher Bier und richte den Grill her, nachher werden wir uns durch das ziemlich umfangreiche Angebot an Ausflugsmöglichkeiten für die nächsten Tage durchackern.

Sonntag, 27. Juni 2004
Tourenkilometer: 1500,5

Monika hat sich über das Waschhaus beschwert. Als sie spät abends noch einmal dort hinging, gab es kein Licht mehr (was dann bis zur Abreise so blieb). Die ADAC-Auszeichnung, denen wir sowieso skeptisch gegenüberstehen, stammt auch schon von 1997 und inzwischen müßte ein so extrem hoch gelobter Platz wieder mal ein klein wenig unternehmen. Manches ist bei näherem Hinsehen doch schon ein wenig verschlissen. (Auch die Freundlichkeit der Frau an der Rezeption) Als „erster DCC Europapreisträger“ und „Bester Campingplatz Österreichs“ sollten z.B. die meisten Stellplätze wenigstens soweit eben sein, daß man ein RV mit Hilfe einfacher Unterlegkeile waagerecht aufstellen kann. Wir hatten uns beim ersten Versuch einen Platz ausgesucht, bei dem das absolut unmöglich war, so mußten wir den Stellplatz wechseln und das ganze an der Rezeption wieder ummelden usw. usf. Alleine wegen des Baustellen-Lärms würde der Platz von mir keine Supernote bekommen. Am Waschhaus werden neue Gehwegplatten verlegt und eine Treppe angelegt, dazu braucht man 5 ständig brüllende Bauarbeiter und vor allem laute Baumaschinen wie Rüttler, Radlader, Stromerzeuger, Bohrhämmer.....

Wir beschließen, einen Ausflug zur Villacher Alpe zu machen. Weil bei Villach ein Tunnelstück zwecks Renovierung gesperrt ist, geraten wir zwangsläufig in den dort üblichen Rückstau. Die „Villacher Alpenstraße“ ist eine 16,5km Mautstraße und mit einer Gebühr von stolzen 13 Euro haben wir auch ein kleines Stück davon "gekauft". Auf dem Weg nach oben gibt es verschiedene Parkplätze an Aussichtspunkten oder einem „Alpengarten“. Wir halten zunächst nur auf einem der Plätze denn wir wollen erst mal zum Ende der Straße in 1732m Höhe. Dort angekommen parken auf einem Stückchen Grünstreifen neben den überfüllten Parkplätzen. In dem grasigen Gelände rund um die Gaststätte

dort oben findet ein „Alpensingen“ statt, deshalb wohl der Andrang!?. Wir ziehen also los und laufen ein Stück weit den Berg hinauf als ein Rettungshubschrauber das Alpengesinge weit unter uns übertönt. Irgend jemand ist "zusammengeklappt" und wird abgeholt, die Show geht dennoch ohne Pause weiter.
    
Wir steigen derweilen über den Geröllweg weiter hinauf. Ich bin kein sportlicher Typ und speziell mit Bergtouren habe ich so meine Probleme aber keuche dennoch weiter. Als wir dann dort sind, was von unten noch wie der Gipfel aussah, sehen wir dann den echten Gipfel der noch weit entfernt ist. Aufgeben?

Noch ein Stück weiter, dann noch eines, zum Schluß haben wir es dann doch geschafft und gießen uns an der Hütte unterhalb des Gipfels und beim großen Sendeturm des ORF ein Radler hinter die Binde. Dann erklimmen wir noch die letzten paar Meter und können trotz diesigen Wetters einen wunderschönen Ausblick in 2176m Höhe genießen. Viel Zeit bleibt uns jedoch nicht denn wir müssen ja nach 3 Stunden Aufstieg auch wieder hinunter. Also noch eine Jausenplatte mit Brot, Käse, Speck und Wurst einverleibt (zu Zweit!), noch einen Radler bzw. einen Kaffee und dann geht’s wieder runter. Wir sind auf dem Weg die letzten an dem Tag, es beginnt leicht zu dämmern und die Berge werden in tolles Abendlicht getaucht. Der Weg hinunter ist weniger beschwerlich aber auch nicht ganz ohne. Auf dem Geröll rutscht man schnell aus wenn man nicht aufpaßt. Als dann hinter uns eine tiefdunkle Wolkenwand aufzieht und wie an einem Gedenkstein eines jungen Mannes vorbeikommen der an dieser Stelle genau vor 25Jahren und 1 Tag vom Blitz erschlagen wurde, treibt uns das noch etwas zusätzlich an und schon nach einer Stunde sind wir wieder am Wagen, keine Minute zu spät denn es treffen uns die ersten, dicken Tropfen. Die Rückfahrt zum Campground zieht sich dann auch noch in die Länge und als wir den Platz erreichen ist es schon kurz vor 21 Uhr. Bei einem Italiener, dessen Lokal sich „Don Quichote“ nennt, werfen wir noch etwas Grünzeug mit Joghurt-Kernöl-Dressing ein und fallen ziemlich erschlagen ins Bett. Ein Yeti haben wir nicht gesehen, auch den Reinhold nicht.

Montag, 28.J uni 2004
Tourenkilometer : 1766

Heute sieht’s richtig nach Regen aus und was macht man da am besten ? Wir fahren zuerst nach Bad Bleiberg und machen eine Führung im Schaubergwerk (Bleierz) mit. 1994 waren wir schon einmal dort, aber das war ein anderer Teil des Bergwerkes, heute nennt sich das Ganze „Terra Mystica – Die Wunderwelt im Berg“.
Wieder wird sehr kräftig beim Eintritt (15€ pro Person) zugelangt und das nun wirklich zu Unrecht. Auf der Führung werden an ein paar Stationen „nette“ aber halbgare Multimedia-Spielereien abgefahren aber vom eigentlichen Bergbau wie er dort mal ablief bekommt man relativ wenig Informationen wenn man nicht nachfragt. Als wir 1994 dort waren, führte uns jemand, der noch 6 Monate zuvor dort gearbeitet hatte. Er erklärte damals einzelne Arbeitsschritte, erläuterte die Technik wie man gezielt Sprengladungen im Berg setzt und führte auch noch 2 Maschinen vor um den ohrenbetäubenden Krach zu demonstrieren.
Dagegen ist der heutige Besuch nichts wert. Plastik-Dinosaurier in einem Raum, eine Alchemie-Küche und Paracelsus in anderen Räumen haben in einem Bergwerk einfach nichts zu suchen. Das man gegen Ende des Rundganges noch mit halbverwitterten Plastik-Zwergen konfrontiert wird, welche an Seilen öde herumgezogen werden und die akustisch kaum verständliches Zeug labern, macht das alles noch eher ärgerlich als besser. Nicht ganz ungefährlich kann dann aber das Aufsuchen der Toilette am Schaubergwerk sein, da sieht’s richtig schlimm aus und man darf sich wohl zu Recht fragen, ob von den horrenden Eintrittsgeldern nicht mal ein neuer Händetrockner oder ein paar Steckdosenabdeckungen angeschafft werden können.
   Der Tag ist zur Hälfte rum und da es noch immer echtes Untertagewetter ist, zünden wir wieder den Diesel und fahren ein weites Stück in die andere Himmelsrichtung, bis an die Slowenische Grenze nach Eisenkappel. Auch dort, in den „Obir-Tropfsteinhöhlen“, waren wir schon 1994, vor zwei Jahren hatte man dort aber vieles umgebaut, war zu lesen. Als wir ankommen, wartet man im Ticket-Büro im Ort Eisenkappel auf eine Reisegesellschaft. Die verspäten sich, heißt es, und falls sie gar nicht kommen würden, fällt die letzte Führung des Tages ganz aus. Na prima! Als dann die Reisegruppe in Form eines Busses voller Wiener Schüler (5. und 6. Klasse) ankam, wissen wir nicht genau, ob wir uns freuen sollen. Die Obir-Höhlen werden sicher noch ein paar Tage nach Hubba-Bubba-Aroma stinken ;-). Die echt aufregende Busfahrt zur Höhle eingeschlossen, kostet der Eintritt Pro Person 17 €. Als neu erweisen sich verschiedene Multimedia Einlagen die zum Glück deutlich besser gelungen sind als die vorhin im Schaubergwerk. Der Führer gibt sich trotz Gegenwehr der Schüler große Mühe einige Informationen los zu werden und nach rund 90 Minuten ist die Führung dann vorüber. Draußen tropft es derweilen heftiger wie in den Höhlen. Am Platz kommen wir wieder erst gegen 20:30Uhr an.
          

Dienstag, 29. Juni 2004

Zum Frühstück gibt’s teure Brötchen, 65 Cent pro Stück ist einfach ein wirklich dreister Kurs. (Gleicher Preis auf dem Platz und am Spar-Markt außerhalb) Nachts hat es heftig gewittert und heute müssen wir mal aufräumen und etwas Wäsche waschen. Ganz in der Nähe ist seit Tagen Baustelle (ich schrieb schon davon). Noch heute sollen die Arbeiten beendet sein, heißt es.
   
Die dekorativen, weißen Blütenwedel die man an vielen Stellen am Waldrand sehen kann, stellen sich als „... des ist nua a Unkraut, ein gewöhnliches, eine Waldspiere“ heraus. Die müßten sich ganz gut an einer schattigen Ecke des Gartens machen, vielleicht bekommt man sie im Gartencenter?! Der Tag am Campingplatz vergeht ruhig aber es weht oft ein ziemlich strammer und kalter Wind, dann ist es plötzlich wieder warm. Aprilwetter - wie schon seit März!


Mittwoch, 30. Juni 2004
Tourenkilometer: 2115

Heute bin ich schon halb Sieben aufgewacht und das Frühstück war dann schon gegen 9:00Uhr im wahrsten Wortsinne „gegessen“. Zu 10 Uhr hatten wir uns für einen kleinen Ausflug zu einer Stelle angemeldet, an der man jede Menge Granate (Halbedelsteine)finden kann, wir hatten sogar eine Mitfahrgelegenheit ergattert. Abends sollte die Möglichkeit bestehen, die gefundenen Steine zu schleifen und zu polieren. Der Chef des Platzes, der die kleine Exkursion auch anführen würde, hätte besonders schöne Stücke auf Wunsch sogar in Gold oder Silber gefaßt. Dann aber verdichteten sich die Horror-Wettermeldungen und unser gestern gefaßter Plan, die Zugspitze am Donnerstag zu erobern, geriet dadurch ziemlich in Bedrängnis, was sollten wir auf der Zugspitze wenn starke Bewölkung und Gewitter angesagt sind!? Kurz entschlossen kippen wir also das Steinekloppen und packen zusammen. Etwa eine Stunde später, um 9:50Uhr rollen wir durch die Schranke des Superplatzes, die uns der freundliche Computer öffnete nachdem er unser Nummernschild erkannt hatte.

    
    Obwohl die Zugspitze so nah erscheint, ist sie jedoch über die Straßen ziemlich weit entfernt, die Berge sind nun mal ein ganz schön großes Hindernis. Erst nach 313km erreichen wir den Parkplatz am Eibsee, also der Talstation der Zugspitzbahn um 15:00Uhr. Boah, die Brüder haben die Preise seit 2000 gewaltig nach oben geschraubt. Damals hatte eine Fahrt für einen Erwachsenen noch 69DM (ca. 34€) gekostet, heute sind 43€ fällig, der Hund, der immer schon auf den größten „Haufen“ pinkeln wollte, darf das aber immerhin schon für 2€. Da wundert man sich vielerorts über die „Unlust“ der Verbraucher?? Die haben einfach das Geld nicht mehr dafür und bald wirds dort oben nur noch Japaner geben!   Oben angekommen und die letzten Stufen zur Aussichtsplattform im Galopp genommen, haut’s uns fast die Füße weg. Die dünne Luft da oben und die schnelle Auffahrt, die ja nur 10 Minuten dauert, machen sich bemerkbar. Also erst mal tief Luft holen und „langsam tun“. Zwei mit Turnschuhen und Shorts "ausgezeichnet ausgerüstete" Party-People, natürlich ungesichert, müssen den kurzen aber nicht ungefährlichen, schmalen Weg über den verschneiten Grat zum Gipfelkreuz unterhalb der Aussichtsplattform machen.
   Der Hinweg war ja noch einfach, beim Rückweg erkennen die beiden Deppen dann wie tief es da runtergeht wenn man nur ein wenig abrutscht oder die Schneekante wegbricht. Jedenfalls haben die Beiden die Hosen gestrichen voll und schieben sich Zemtimeter für Zenntimeter fast auf dem Rücken liegend wieder über den Grat. Beobachter der Szene kommentieren das höhnisch oder auch mit sorgenvollem Kopfschütteln. Das Panorama auf der Zugspitze ist trotz des leichten Dunstes absolut umwerfend. Nach einer knappen Dreiviertel Stunde müssen wir leider wieder hinunter denn dann fährt die letzte Zahnradbahn die wir für die Talfahrt benutzen wollen (lohnt nicht!). 17:30 Uhr stehen wir wieder am RV und besprechen kurz das Ziel für diesen Abend und den nächsten Tag. Wir haben uns dann für einen Campingplatz am Walchensee entschieden. Der ist nicht so weit weg und vielleicht gibt es ja dort endlich einen Platz direkt am Wasser. Tatsächlich! Was wir in Kroatien und Österreich nicht fanden, hier gibt es sogar fast nur Uferplätze. Wir beziehen einen richtig tollen Platz, wenn auch mit Kies als Untergrund. Die Platzleitung macht einen jugendlich-frischen Eindruck, ein großer und erfrischender Kontrast zu dem Österreichischem „Spießer-Platz“ (wenn ich das mal so sagen darf). Langsam kommt die Abenddämmerung (20:10) und übers Wasser schallt das Geballer und Geblubber von schweren Motorrädern. Ist schon wieder ein Harley-Treffen in der Nähe!? Achja: Da gibt es ein internationales Biker-Treffen bei BMW in Garmisch-Partenkirchen.

Donnerstag, 1. Juli 2004
Tourenkilometer: 2313

Die Nacht war recht kühl am Walchensee und der Wetterbericht verheißt wieder einmal mehr nichts Gutes. Aprilwetter wird angekündigt, wie immer - und das, obwohl es eigentlich Sommer sein sollte! Nach dem Frühstück mit frischen Brötchen die wir bestellt hatten, leihen wir uns ein Ruderboot aus. Zum Baden ist der See wirklich nur für Hartgesottene geeignet, viel zu kalt. Mit dem Boot geht’s gemütlich kreuz und quer über die spiegelglatte Oberfläche der großen Bucht, dann entlang am Ufer bis zu einer Landspitze, dann zur nächsten usw.

Wir sind weit weg von der Bucht und das Wasser ist ein wenig „krisselig“ von einem leichten Wind. Monika übernimmt die Ruder um auch mal ein Stück zu rudern und genau das muss wohl Neptun garnicht gefallen haben. Ich höre aus der Ferne sowas wie Wasserplätschern und kurz darauf sind in einiger Entfernung, irgendwo mitten auf dem See kleine weiße Schaumkronen zu sehen. Keine 30 Sekunden später tanzt das Boot plötzlich auf seitlich ankommenden, ca 50cm hohen Wellen und der Wind frischt auf. Na toll! Auf einem kleinen Binnensee in Seenot - oder was!? Naja, so schlimm wars dann auch nicht aber das rudern, das ich dann wieder übernahm, wurde deutlich schwerer. Wir müssen, um zurück zu kommen, quer zum Wind fahren und werden schnell aus dem Kurs gedrängt. Fast kann ich mit nur einem Ruder arbeiten, so starkt drückt es uns zur Seite.
Nach einiger Zeit erreichen wir wieder die Bucht und dann kommen die Wellen nur noch direkt von hinten. Wir kommen wohl behalten und einigermassen trocken ans Ufer und der Hund, der natürlich mitfuhr, ist beleidigt weil er nicht „reinhopsen“ durfte. Am RV gibt’s dann erst mal einen Espresso und noch mehr schlechte Wetternachrichten (Platzregen, Sturm, Hagel, schwere Gewitter). Als es sich gegen 10:30Uhr dunkel bewölkt, checken wir aus nachdem wir noch etwas mit der netten Platzeigentümerin geplaudert hatten.
    
Der Platz ist wirklich schön, wenn auch die Stellflächen zum Großteil noch purer Kies sind. Diese Flächen werden später noch weiter bearbeitet, der Kies ist nur eine Notlösung gewesen um diese Saison noch nutzen zu können. Alles ist sehr gepflegt und sauber. An den zu wenigen Waschbecken dürfte es aber dann später in der Hauptsaison ziemliches Gedränge geben. Wir packen also zusammen und fahren Richtung Heimat. Zwischendurch kaufen wir noch etwas an Lebensmitteln ein und rollen um 16:30Uhr auf den Hof wo gleich das ganze RV ausgeräumt wird.

Freitag, 2. Juli 2004
Tourenkilometer: 2460

Großreinemachen! Wir müssen das RV „besenrein“ zurückbringen. Wir putzen den gesamten Innenraum bis in die letzten Winkel (Monika macht das meiste), das Äussere brauchen wir nicht zu reinigen, das macht der Vermieter. Das Abwasser und das Chemieklo haben wir natürlich korrekt entsorgt. Ganz gut, dass wir schon gestern zurückgefahren sind. Der Weg vom Walchensee hat doch länger gedauert als wir dachten und wir müssen das RV heute noch zurückbringen - das hätte nur unnötig Streß bedeutet denn zum Vermieter sind wir 2 Stunden unterwegs!
    
Schließlich übergeben wir in Pforzen/Allgäu das RV und drücken dem Vermieter noch eine kleine Mängelliste und unsere Ideen zu dem Fahrzeug in die Hand. Der freut sich darüber denn er sammelt auch selbst gerne Verbeserungsvorschläge. Ein Perfektes Fahrzeug gibt es einfach nicht, grobe Fehler kann man aber vermeiden wenn die Firmen auch Rückmeldungen darüber bekommen.

 

So, das war’s mit den ca 14 Tagen im Knaus Sport Traveler 500. Insgesamt sind wir mit dem Wagen zufrieden gewesen, ein klein wenig länger dürfte er schon sein, dann hätte vor allem auch der Hund weniger Streß ;)
Hier noch unsere bemerkungen, Kritik und Wünsche.

                     Knaus "Sport Traveller 500" (knapp 6 Meter lang), auf FIAT, 81 kW Diesel

** Die Gazetür spannt und öffnet sich daher oft von selbst. Die Dichtung am unteren Scharnier oder das Scharnier selbst, scheint die Ursache dafür zu sein.
** Am Waschbecken nervt die verchromte Plastikstange mit dem Becherhalter usw. Statt dessen wären verschiede Ablagen für Waschutensilien besser. Das Naß rasieren z.B. wird zum Abenteuer weil man einfach nicht weiß, wohin mit dem Rasierer oder dem Rasierschaum. Am besten wäre ein flaches, vielfach unterteiltes Schränkchen auf der Rückwand. Eines mit Schiebetüren wäre optimal. Fehlen tun auch, wie immer, Haken an denen man Handtücher aufhängen kann.
** Der Wasserhahn der Spüle lässt sich sehr schlecht einstellen, eigentlich geht nur ZU und VOLL AUF, dann spritzt es gewaltig. Die Armatur am Waschbecken dagegen arbeitet einwandfrei.
** Die beide Halogenstrahler die sich unter dem Hängeschrank an der Sitzgruppe befinden, blenden und weil die steifen Anschlußkabel die Lampen behindern, kann man die Leuchtrichtung kaum vernünftig einstellen. Besser wäre eine Kombination aus einer Leuchtstofflampe und einem Flood-Halogen der den Tisch beleuchtet, also in der Mitte des Seitenschrankes. Die Deckenlampe taucht den Innenraum in ein leicht grünlich-fahles Licht, mich hat es an uralte Krankenzimmer oder an verstaubte Pensionen mit einer 25W Lampe an der Decke erinnert. Nein, das Licht ist so nicht gemütlich und wenig nützlich.
** Wenn die Markise ausgefahren ist, läßt sich die Camping-Tür nicht vollständig öffnen weil die Tür an den Auslegerarm anstößt. Wenn man die Tür öffnen will, muss man die Markise an der Seite anheben. Abhilfe ist schwer weil bei dem kurzen Fahrzeug kaum Platz ist. Markise so hoch wie möglich montieren und evtl doppelt ausziehbare Stützen damit man ca 20cm in der Höhe gewinnt. Das würde reichen.
** Die Abdeckbretter unter den Sitzbänken lassen sich erst öffnen wenn man die Sitzpolster vollständig entfernt hat. Würde man diese Bretter nicht an der Schmalseite befestigen sondern an der Längsseite, könnte man diese etwas anheben und in den wichtigen Stauraum hineingreifen wenn man nur die Rückenlehne entfernt. So wie es jetzt ist, ist es grausam! Die Scharniere sollten unbedingt NICHT mit Holzschrauben sondern mit metrischen Schrauben und Muttern befestigt werden. Schon nach wenigen Wochen sind die Schrauben lose gewackelt
** Die als Option erhältliche, "versteckte Leiter" sollte als Serienausstattung gelten. Die Leiter rutscht sonst ohne Halt in dem Alkoven herum und man kommt, wenn sie ganz nach vorn gerutscht ist, nicht ohne artistische Einlagen oder "Angelwerkzeuge" heran. Allerdings hat die "versteckte Leiter" nur eine schwache Kunststoffhalterung die schnell ausbricht. Besser eine solide, metallene verbauen.
** Der Motor des Leihwagens kommt bei Steigungen schnell an seine Grenzen. Schon bei geringen Steigungen fällt die Geschwindigkeit stark ab und oft muß dann in 3. Gang bei hohen Drehzahlen gefahren werden. Jedes PS zählt!
** Merkwürdig: Um die Sonne während der Fahrt auszusperren, hatte ich auch die große Dachluke verdunkelt, die Luke selbst blieb aber fest verschlossen. Dennoch muß sich wohl ein Überdruck unter dem Dachfenster gebildet haben denn nach der Fahrt war die gefaltete Verdunkelung nach unten ausgebeult und mußte mühselig wieder korrekt zusammengelegt werden. Vielleicht hat sie sich aber auch durch ihr Eigengewicht und durch Erschütterungen nach unten ausgebeult!? Während der Fahrt also die große Dachluke nicht verdunkeln.
** Wenn man die Kühlschranktür weit öffnet, schlägt deren Rahmen an die Holzverkleidung an und hinterläßt dort Beschädigungen.
** Der Kühlschrank ist wie fast immer etwas zu klein, er sollte vielleicht etwas tiefer sein damit nicht Flaschen in der Tür an den restlichen Inhalt stoßen. Die Kühlleistung ist sehr gut.
** Empfehlenswertes Extra: Hinterer Schrank von außen zugängig. Dies ist der einzige Platz um Stühle und Tische zu verstauen. Man spart sich das Gefummel die Möbel durch den engen Innenraum einzuladen.
** Wozu die Duschkabine ein vollwertiges Fenster hat, ist mir völlig unklar. Dies ist eigentlich immer zu. Eine Dachluke mit einem elektrischen Lüfter wäre viel sinnvoller und auch viel billiger. In der Kabine auch das Klo und die einzige Lüftung ist ein kleiner "Kamin" an der Decke wenn man keine Peep-Show veranstalten will.
** sehr schön wäre: Außensteckdose für GAS (Gasgrill)
** Die Tür zur Naßzelle ist schief montiert. Sie hängt auf einer Seite etwas und lässt sich zum Nasszelle reindrücken weil sie "oben" nicht annschlägt.
** Die Reifen (Michelin, 12PR) sind extrem laut. Ab Tempo 90km/h wird es fast unerträglich, besonders auf rauhen oder nassen Straßenbelägen. Das Motorengeräusch hölt sich im Vergleich mit mir bekannten älteren FIAT-Modellen in Grenzen. Hier muss unbedingt nachgerüstet werden!
Neuigkeiten! Der Vermieter teilte mir gerade mit, daß ein Materialfehler an dem linken, vorderen Radlager die Ursache für den Lärm war. Jetzt läuft der Wagen so leise oder laut wie ein PKW