Österreich,
Slowenien, Kroatien, Deutschland
2004 (2 Wochen)
Zwei Wochen im Knaus Sports-Traveler 500, sozusagen ein persönlicher
Wohnmobil-Praxistest
Fast alle Bilder sind verkleinert,
etwas größere kann man mit einem Mausklick laden
Die Qualität der Bilder möge man mir nachsehen, es sind nur Standbilder
vom Camcorder
Freitag, 18.
Juni 2004 Tourenkilometer: 630 Den Stellplatz verlassen wir um etwa 8:30Uhr im Gewitterregen und fahren gemächlich in Richtung Österreich. Die Fahrt geht an Salzburg vorbei und dann Richtung Villach. Während der Tauerntunnel kostenlos war, verlangt man für den Katschbergtunnel stolze 9.50€. Bei Freistritz, kurz vor Villach tanken wir noch ein paar Liter Diesel (88,9 Cent, in Deutschland zahlten wir 93,9Cent) und holen uns noch einen Snack. Auch in Österreich hat man offensichtlich den Teuro ausgenutzt um Wucherpreise zu verlangen. Egal, ob belegte Baguettes, Brötchen oder Pizzataschen (Rosticcia), pro Stück werden zwischen 3,20 und 3,50€ verlangt, zwei eher dünne Capuccino schlagen mit je 2,30e zu Buche und schon waren wir wieder 11,60€ für einen lächerlichen Snack los. Kaum weg von der Raststelle und mitten rein in einen Dauerstau: Bei Villach wird ein Tunnel umgebaut und ist deshalb total gesperrt. Die Umleitung führt einspurig am Rand von Villach vorbei. Bei Klagenfurt angekommen, springe ich noch kurz in einen Baumarkt um eine kleine Wasserwaage zum Ausrichten des RVs zu besorgen. Wir haben dann noch lange überlegt ob wir durch den Karawankentunnel oder über den, im ACE Heft „spektakulär“ genannten Loibl-Paß fahren sollen und haben uns trotz einiger weiterer Gewitterregen dann für den Paß entschieden. Die Fahrt lohnt sich nicht unbedingt, es ist kaum etwas zu sehen, spektakuläres schon gar nicht. Um 14:30Uhr passieren wir die Grenze nach Slowenien ohne daß jemand nach Papieren oder irgend etwas anderem fragt. Ein paar Euro tauschen wir noch in Tolar um (338 SIT= 1€). |
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Um etwa 16:30Uhr erreichen wir den einzigen Campingplatz bei den Postojna –Höhlen, den „Camping Pivka Jama“ der nur wenig belegt ist. Wir suchen uns einen Stellplatz mit Stromanschluß um z.B. den Text hier schreiben zu können ;-). Zu dem Platz kann gesagt werden, daß er mit 25€ wirklich nicht billig ist (10% Ermäßigung mit der CCI-Karte), vor allem auch weil er nun wirklich nicht so toll ist. Ok, am Platz gibt es einen kleinen Pool, der aber noch nicht geöffnet ist, insgesamt aber sieht alles etwas vernachlässigt und abgenutzt aus. | |
In den Duschen (warm) hängen die Duschköpfe über den Armaturen weil alle Halterungen zerbrochen sind, in den Toiletten gibt es zwar Klopapier, dafür hängen die Klobrillen „auf Halb Sieben“. So in dem Stil geht es weiter: Richtig schlecht ist der Platz nicht, es ist der einzige und das scheint man auszunutzen, so ist auch der Laden am Platz keiner der üblichen SB-Läden sondern einer mit Bedienung, sehr wenig Auswahl (Obst und Gemüse gibt’s schon mal gar nicht), dafür aber 200% - 400% teurer als Läden irgendwo in einem Ort. Wir überlegen noch ob wir morgen zuerst die Höhle am Campingplatz besichtigen (9, 15 und 17 Uhr sind Führungen) und danach die große Höhle besuchen, oder ob wir nur die naheliegende Höhle anschauen und den Tag über faulenzen, dafür dann übermorgen die große Höhle besuchen und anschließend gleich weiter nach Kroatien an die Küste fahren....?? So, jetzt genehmige ich mir noch eine Dose Bier aus dem „Market“ (350 SIT = etwas über 1 €) und höre vielleicht noch etwas Radio, Kurzwelle natürlich. |
Samstag,
19. Juni 2004 Gleich nach dem Frühstück fahren wir zur Postojnska Jama die etwa 4km entfernt ist. Für Parkgebühren werden erst mal 700 SIT fällig, etwa 3€. Der Eintritt für die Höhle beträgt pro Person 3390 SIT (ca. 14€). Etwa eine halbe Stunde warten wir bis zum Einlaß, dann strömen Unmengen Menschen hinein und besetzen die unglaublich langen Wagenschlangen der Höhlenbahnen. Dann geht’s auch schon los, in ziemlich zügigem Tempo rattert die Bahn durch enge Tunnelröhren in denen man besser den Kopf etwas einzieht und durch einige große Grotten. Nach etwa 10Minuten erreicht man die unterirdische Station und eine große Halle in der sich die Menschenmassen dann nach Sprachen sortiert an den Startpunkten der Führungen versammeln. Geboten werden Führungen in Slowenisch, Deutsch, Englisch, Italienisch, manchmal gibt es auch die Führung in Französisch. Viel erklärt wurde nicht, bis auf die üblichen Begriffserklärungen was nun Stalagmiten oder Stalaktiten sind und wie langsam diese wachsen. Fotografieren und Videografieren ist nicht erlaubt, es kümmert sich aber niemand darum. Ebenfalls scheint es niemanden zu kümmern, das alle erreichbaren Tropfsteine angegrabscht, Geldmünzen in Wasserlachen geworfen werden usw. Man hat sicher schon resigniert und weiß auch, daß es noch genug andere, unberührte Plätze in den Höhlen gibt. Drei oder viermal gibt es einen Halt mit Erklärungen aber bei den vielen Leuten hören die letzten nichts davon und in unserer Gruppe sind auch noch einige Kinder die nur nerven und drängeln, in die Augen „fotoblitzen“, kurz; die man besser mitsamt den desinteressierten dafür aber reichlich nach Tabak und Alk stinkenden Eltern den Höhlenbären überlassen sollte. Nach etwa 90 Minuten sind wir wieder draußen und atmen feuchtwarme Luft. Die Höhle selbst ist aber absolut sehenswert - und wir kennen wirklich eine Menge Schauhöhlen! Diese ist die Zweitgrößte der Welt, in der größten, den Mammoth-Caves in den USA waren wir ja schon früher mal. Man sollte mehr aus der Postonja Jama machen indem man etwas weniger macht - vielleicht!? |
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Wir fahren noch schnell in einen SPAR- Supermarkt in der Nähe um etwas zum Abendessen zu kaufen und gleich nebenan auch zu tanken. (Eurodiesel 175,20 SIT/Liter = 73,3 Eurocent) Zurück am Platz reicht die Zeit gerade noch zu einem Imbiß und einem Espresso, dann steht die nächste Höhlenbesichtigung an. Direkt am Campingplatz ist der Eingang zur „Pivka Jama“ die man über eine steile Treppe hinunter in einen Abgrund erreicht, der mit einem hohen Gitterzaun sehr an den 2.Teil von Jurassic Park erinnert. Bei dieser Tour die etwa eine Stunde dauert und 7,10Euro pro Person kostet, erfahren wir viel mehr Details weil die Gruppe nur aus sechs Leuten besteht. Die Höhle ist nicht so spektakulär wie die jüngere Postojnska, sie ist viel älter und hat nicht so viele neue Tropfsteine. Dafür hat sich ein Fluß durch die Höhle gefressen und dadurch ist es einfach eine „ganz andere Höhle“. Der Führer gibt sich viel Mühe und als wir ihm am Ende noch ein Trinkgeld zustecken, freut er sich riesig. Keuchend erklimmen wir nach der kühlen Höhlenluft (ca. 6° C) die Treppe am Ausgang wo die Luft nach jeder Stufe dicker wird und landen nach einem kurzem Weg direkt neben unserem RV. Was jetzt folgt, ist abschlaffen, Tagebuch schreiben, Essen zubereiten, etwas spielen oder lesen, den Hund ärgern (der bisher außerordentlich brav war) und Pläne für den nächsten Tag schmieden. Wir wollen morgen weiter auf die Insel Cres (Kroatien) fahren und hoffen da auf mehr Sommerklima und weniger schwüles Gewitterwetter. Geregnet hat es aber nur gestern, heute ziehen nur oft dunkle Wolken vorüber und drohen ein wenig. Achja, den Campingplatz findet man recht einfach wenn man an dem Eingang der großen Höhle und den ganzen Parkplätzen vorüberfährt. Stur auf der Straße bleiben und den Ort „Veliki Otok“ durchfahren. Ein Stück weiter auf der Straße gibt’s dann unübersehbare Hinweisschilder. Also rechts abbiegen und wieder stur der Straße bis zum Platzeingang folgen. |
Montag,
21. Juni 2004 Ausgeschlafen! Zum Frühstück gibt’s zäh-weiche Teiglinge die entfernt an Brötchen erinnern. Aber darüber will ich nicht meckern, hauptsächlich geht uns der Platz auf die Nerven. Um am Tisch sitzen zu können, stellen wir diesen ein ganzes Stück weit vom RV auf, überall anders ist der Boden zu felsig und uneben. |
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Darüber hinaus wimmelt es überall
vor lauter Ameisen die auch schnell über die Stromleitung das RV
erobern. Die Entscheidung den Platz „Slatina“ wieder zu verlassen, fällt schnell und nach dem Frühstück wird „mobil gemacht“. Wir fahren etwa 25km zurück in nördlicher Richtung Cres und zum Platz „Camp Kovacine“. Auch dort wird die CCI-Card akzeptiert und bringt 10% Ermäßigung. Wir können uns selbst einen Stellplatz suchen und finden auch schnell einen der fast eben und mit etwas feinem Kies aufgefüllt ist. Nach dem Aufstellen des RVs wird erst mal tief durchgeatmet.Wir haben zwar keinen Traumplatz von dem aus man das Meer sieht, aber immerhin sind die sanitären Anlagen einwandfrei und es gibt auch viele schattige Plätze. Chap, unser Hund, fühlt sich offensichtlich auch wohler und säuft endlich Riesenmengen an Wasser und frißt sogar ordentlich. Er spürt wohl, das es nicht gleich wieder weiter geht. Am Abend machen wir einen langen Spaziergang auf dem betonierten Uferweg entlang und kommen dabei fast bis an den Ortsrand von Cres. Auf dem Weg kommen wir an einigen Restaurants, Bars, Bootsverleihen und einer Art Spielhalle vorbei. Dort ist aber so gut wie nichts los, die |
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Saison startet hier erst in etwa 14 Tagen. Direkt am Strand des Platzes sitzt ein Haufen Leute auf der Terrasse des Restaurants und glotzen gebannt in die gleiche Richtung : Fußball – EM. Ok,damit kann ich nichts anfangen. ;) Wir spielen noch eine Runde Kanaster vor dem RV und bemerken, daß es trotz des großen Platzes mit Animation usw. schon ganz still geworden ist. Erst um 22:30Uhr beginnt in Cres wohl ein OpenAir Konzert und man hört eine vereinzelte Gitarre und einen Sänger – beides nicht „hitverdächtig“. Es ist aber nicht so laut, daß es nervt, es ist also erträglich. |
Dienstag, 22. Juni 2004 Vom Vogelgezwitscher und gedämpften
Campingplatzgeräuschen werden wir wach und besuchen die ausnehmend
gut gepflegten Waschhäuser. Neben separaten Wickelräumen gibt
es sogar zwei „Family-Bathrooms“. Was sich dahinter verbirgt,
kann ich nicht sagen, vielleicht ein Badezimmer wie man es zu Hause
findet – mit Dusche und Badewanne!? Die Räume sind verschlossen,
den Schlüssel dazu kann man an der Rezeption holen. Sicherheitsleute
gehen ab und an über den Platz und das, abgesehen vom Uniformhemd
sehr unauffällig. Wenn ich an Plätze in Italien oder Spanien
denke, dort plustern sich diese Leute unheimlich auf und geben möglichst
viel mit Kaufhaus-Walkie-Talkies an, das hier ist schon angenehmer.
Von dem großen Platz merkt man nicht viel, sehr angenehm. Die
Preise im Laden am Markt sind erträglich, Fisch gibt es leider
keinen, dafür muß man nach Cres fahren oder laufen. |
Donnerstag, 24.
Juni 2004 Nach dem Frühstück machen wir
uns ans Ansichtskarten schreiben und an die Reiseplanung für die
nächsten Tage. Immerhin vergeht noch eine knappe Stunde bis wir
uns ansehen und jeder die gleiche Frage stellt: „warum sollen
wir uns eigentlich noch einen Tag hier „langweilen“. Das
Wasser ist uns nicht wirklich warm genug, Baden geht zwar, aber mehr
Spaß macht’s wenn es vielleicht noch 2 Grad mehr hätte,
Sonnenbaden ist noch nie unser Ding gewesen und auf den schroffen Felsen
eher ungemütlich. Naja, und was den FKK-Bereich am Strand angeht,
überwiegend „Whale-watching“ aber das können wir
auch selbst, ich zumindest ;-) |
Etwa gegen 17Uhr kommen wir auf dem einzigen Campground an und finden einen recht schönen Stellplatz am Rand einer großen Rasenfläche. Unser Hund freut sich riesig, endlich mal keine Steine, kein Staub und keine Kletten im Fell. Moni tobt mit dem Hund herum für den die kurvige Fahrt der reine Streß war, zumal der Kühlschrank aus unerfindlichen Gründen zweimal seinen Inhalt über den Hund ausgeschüttet hatte |
Chap lässt seitdem dessen Tür nicht aus den
Augen. Jetzt ist noch Körperpflege in den eher einfachen sanitären
Anlagen des Platzes angesagt, dann werden wir am Restaurant am Platz etwas
essen gehen. Die Waschhäuser werden zwar sauber gehalten, strahlen
aber den Charme eines Edelstahl - Autobahnklos aus. Die Duschen sind eng,
Haken und Abstellflächen fehlen völlig (damit ist gewährleistet,
daß auch die Handtücher geduscht werden, die Armaturen die
nach Knopfdruck für 30Sekunden Wasser fließen lassen, werden
zu Anfang und Ende jeder Phase kochend heiß. Tipp: Den Behinderten-Waschraum
benutzen wenn man niemanden stört. Dort gibt es in einem Raum ein
WC, eine Dusche, ein Waschbecken, Abstellflächen, einen Stuhl und
Platz für eine Großfamilie. (aber bitte, nur nutzen wenn man
wirklich keinem Bedürftigen den Zugang behindert) Die Küche und Grill bleiben kalt und wir sparen uns auch den Abwasch. Morgen wollen wir uns den Park, speziell natürlich die Wasserfälle und Seen anschauen. Zu dem Restaurant am Platz ist nur soviel zu sagen: Das Personal ist sehr bemüht, das Essen preislich in Ordnung und die Qualität ist vergleichbar mit der auf guten Autobahnraststätten. Nur die „Livemusik“ die uns aufgenötigt wird, lässt mich schon daran denken Amnesty International anzurufen! Wieder mal eine dieser abgrundtief üblen Betrüger-Bands die auf einem großen Keyboard MIDI – Potpourries abspielen und sich dabei aus Langeweile über den letzen Fick oder die Fußballergebnisse der EM unterhalten, wer weiß das schon, wer will’s überhaupt wissen!? Die Musikauswahl hätte vielleicht noch einer Busladung End-Achziger auf Kaffeefahrt Freude gemacht, so aber verziehen fast(!) alle Gäste ziemlich angewidert die Gesichter, nur eine Gruppe reichlich Angeschickerter können es nicht lassen uns singen oder summen mit. (Sail along silvery Moon, Diana, Junge- komm bald wieder, Auf der Reeperbahn nachts mit Karlheinz und ähnliches. Am schlimmsten wird es wenn der „Gitarrist“ versucht ein paar Töne tatsächlich live abzusondern, tatsächlich ist der Verstärker angeschaltet – er wäre es besser nicht denn so stümperhaft könnte selbst ich das noch hinbekommen. Es fehlte mir zum GAU nur noch der Schneewalzer und der Zillertaler Hochzeitsmarsch Bevor das "passieren" wird, zahlen wir möglichst schnell und fliehen ins RV wo ich noch mit Microsofts Excel eine halbautomatische Auswertungstabelle für "Kniffel" erstelle - wir haben die Zettel zu Hause liegen lassen! |
Samstag,
26. Juni 2004 Gesagt, getan, wir packen unsere paar Klamotten
zusammen, drehen die Kurbelstützen hoch und.... warten 20 Minuten
an der Dump-Station bis sich ein Franzose dort ausgemärt hat. (Kaum
zu glauben, wie lange man bei einer Mischung aus Planlosigkeit und Trägheit
einen Vorgang in die Länge ziehen kann, der normalerweise in 5
Minuten zu erledigen ist, ohne dabei etwa in Schweiß auszubrechen.)
Dann endlich um 8:20 Uhr können wir auschecken und zahlen für
die beiden Tage 256Kn = ca. 38€. Die CCI-Karte nebst dem 10% Abschlag
erkennt der Platz nicht an. Die Route geht wie geplant in Richtung Zagreb,
genau gesagt an Karlovacko vorbei und dann weiter Richtung Slowenien.
Unsere letzten Kuna werden in Diesel angelegt und später in Slowenien
gehen wir noch in einen SPAR-Supermarkt um Schinken und Wurst einzukaufen.
Die Fahrt zieht sich insgesamt in die Länge, die überwiegend
stark kurvenreichen Straßen lassen ein schnelleres Tempo nicht
zu – wozu auch, wir haben Urlaub! |
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Vielleicht noch zu erwähnen: Hundedusche, Familienbadezimmer, Programme für Jung und Alt, Wanderungen, Showbühne, TV, Kino usw. Heute habe ich keine Lust mehr zum tippen, die Fahrt war schön, aber auch anstrengend. Jetzt teste ich erst mal ein Villacher Bier und richte den Grill her, nachher werden wir uns durch das ziemlich umfangreiche Angebot an Ausflugsmöglichkeiten für die nächsten Tage durchackern. |
Sonntag,
27. Juni 2004 Monika hat sich über das Waschhaus beschwert. Als sie spät abends noch einmal dort hinging, gab es kein Licht mehr (was dann bis zur Abreise so blieb). Die ADAC-Auszeichnung, denen wir sowieso skeptisch gegenüberstehen, stammt auch schon von 1997 und inzwischen müßte ein so extrem hoch gelobter Platz wieder mal ein klein wenig unternehmen. Manches ist bei näherem Hinsehen doch schon ein wenig verschlissen. (Auch die Freundlichkeit der Frau an der Rezeption) Als „erster DCC Europapreisträger“ und „Bester Campingplatz Österreichs“ sollten z.B. die meisten Stellplätze wenigstens soweit eben sein, daß man ein RV mit Hilfe einfacher Unterlegkeile waagerecht aufstellen kann. Wir hatten uns beim ersten Versuch einen Platz ausgesucht, bei dem das absolut unmöglich war, so mußten wir den Stellplatz wechseln und das ganze an der Rezeption wieder ummelden usw. usf. Alleine wegen des Baustellen-Lärms würde der Platz von mir keine Supernote bekommen. Am Waschhaus werden neue Gehwegplatten verlegt und eine Treppe angelegt, dazu braucht man 5 ständig brüllende Bauarbeiter und vor allem laute Baumaschinen wie Rüttler, Radlader, Stromerzeuger, Bohrhämmer..... |
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Wir beschließen, einen Ausflug zur Villacher Alpe zu machen. Weil bei Villach ein Tunnelstück zwecks Renovierung gesperrt ist, geraten wir zwangsläufig in den dort üblichen Rückstau. Die „Villacher Alpenstraße“ ist eine 16,5km Mautstraße und mit einer Gebühr von stolzen 13 Euro haben wir auch ein kleines Stück davon "gekauft". Auf dem Weg nach oben gibt es verschiedene Parkplätze an Aussichtspunkten oder einem „Alpengarten“. Wir halten zunächst nur auf einem der Plätze denn wir wollen erst mal zum Ende der Straße in 1732m Höhe. Dort angekommen parken auf einem Stückchen Grünstreifen neben den überfüllten Parkplätzen. In dem grasigen Gelände rund um die Gaststätte | |
dort oben findet ein „Alpensingen“ statt,
deshalb wohl der Andrang!?. Wir ziehen also los und laufen ein Stück
weit den Berg hinauf als ein Rettungshubschrauber das Alpengesinge weit
unter uns übertönt. Irgend jemand ist "zusammengeklappt"
und wird abgeholt, die Show geht dennoch ohne Pause weiter. |
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Noch ein Stück weiter, dann noch eines, zum Schluß haben wir es dann doch geschafft und gießen uns an der Hütte unterhalb des Gipfels und beim großen Sendeturm des ORF ein Radler hinter die Binde. Dann erklimmen wir noch die letzten paar Meter und können trotz diesigen Wetters einen wunderschönen Ausblick in 2176m Höhe genießen. Viel Zeit bleibt uns jedoch nicht denn wir müssen ja nach 3 Stunden Aufstieg auch wieder hinunter. Also noch eine Jausenplatte mit Brot, Käse, Speck und Wurst einverleibt (zu Zweit!), noch einen Radler bzw. einen Kaffee und dann geht’s wieder runter. Wir sind auf dem Weg die letzten an dem Tag, es beginnt leicht zu dämmern und die Berge werden in tolles Abendlicht getaucht. Der Weg hinunter ist weniger beschwerlich aber auch nicht ganz ohne. Auf dem Geröll rutscht man schnell aus wenn man nicht aufpaßt. Als dann hinter uns eine tiefdunkle Wolkenwand aufzieht und wie an einem Gedenkstein eines jungen Mannes vorbeikommen der an dieser Stelle genau vor 25Jahren und 1 Tag vom Blitz erschlagen wurde, treibt uns das noch etwas zusätzlich an und schon nach einer Stunde sind wir wieder am Wagen, keine Minute zu spät denn es treffen uns die ersten, dicken Tropfen. Die Rückfahrt zum Campground zieht sich dann auch noch in die Länge und als wir den Platz erreichen ist es schon kurz vor 21 Uhr. Bei einem Italiener, dessen Lokal sich „Don Quichote“ nennt, werfen wir noch etwas Grünzeug mit Joghurt-Kernöl-Dressing ein und fallen ziemlich erschlagen ins Bett. Ein Yeti haben wir nicht gesehen, auch den Reinhold nicht. |
Dienstag, 29. Juni 2004 Zum Frühstück gibt’s teure
Brötchen, 65 Cent pro Stück ist einfach ein wirklich dreister
Kurs. (Gleicher Preis auf dem Platz und am Spar-Markt außerhalb)
Nachts hat es heftig gewittert und heute müssen wir mal aufräumen
und etwas Wäsche waschen. Ganz in der Nähe ist seit Tagen
Baustelle (ich schrieb schon davon). Noch heute sollen die Arbeiten
beendet sein, heißt es. |
Mittwoch,
30. Juni 2004 Heute bin ich schon halb Sieben aufgewacht und das Frühstück war dann schon gegen 9:00Uhr im wahrsten Wortsinne „gegessen“. Zu 10 Uhr hatten wir uns für einen kleinen Ausflug zu einer Stelle angemeldet, an der man jede Menge Granate (Halbedelsteine)finden kann, wir hatten sogar eine Mitfahrgelegenheit ergattert. Abends sollte die Möglichkeit bestehen, die gefundenen Steine zu schleifen und zu polieren. Der Chef des Platzes, der die kleine Exkursion auch anführen würde, hätte besonders schöne Stücke auf Wunsch sogar in Gold oder Silber gefaßt. Dann aber verdichteten sich die Horror-Wettermeldungen und unser gestern gefaßter Plan, die Zugspitze am Donnerstag zu erobern, geriet dadurch ziemlich in Bedrängnis, was sollten wir auf der Zugspitze wenn starke Bewölkung und Gewitter angesagt sind!? Kurz entschlossen kippen wir also das Steinekloppen und packen zusammen. Etwa eine Stunde später, um 9:50Uhr rollen wir durch die Schranke des Superplatzes, die uns der freundliche Computer öffnete nachdem er unser Nummernschild erkannt hatte. |
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Obwohl die Zugspitze so nah erscheint, ist sie jedoch über die Straßen ziemlich weit entfernt, die Berge sind nun mal ein ganz schön großes Hindernis. Erst nach 313km erreichen wir den Parkplatz am Eibsee, also der Talstation der Zugspitzbahn um 15:00Uhr. Boah, die Brüder haben die Preise seit 2000 gewaltig nach oben geschraubt. Damals hatte eine Fahrt für einen Erwachsenen noch 69DM (ca. 34€) gekostet, heute sind 43€ fällig, der Hund, der immer schon auf den größten „Haufen“ pinkeln wollte, darf das aber immerhin schon für 2€. Da wundert man sich vielerorts über die „Unlust“ der Verbraucher?? Die haben einfach das Geld nicht mehr dafür und bald wirds dort oben nur noch Japaner geben! Oben angekommen und die letzten Stufen zur Aussichtsplattform im Galopp genommen, haut’s uns fast die Füße weg. Die dünne Luft da oben und die schnelle Auffahrt, die ja nur 10 Minuten dauert, machen sich bemerkbar. Also erst mal tief Luft holen und „langsam tun“. Zwei mit Turnschuhen und Shorts "ausgezeichnet ausgerüstete" Party-People, natürlich ungesichert, müssen den kurzen aber nicht ungefährlichen, schmalen Weg über den verschneiten Grat zum Gipfelkreuz unterhalb der Aussichtsplattform machen. | |
Der Hinweg war ja noch einfach, beim Rückweg erkennen die beiden Deppen dann wie tief es da runtergeht wenn man nur ein wenig abrutscht oder die Schneekante wegbricht. Jedenfalls haben die Beiden die Hosen gestrichen voll und schieben sich Zemtimeter für Zenntimeter fast auf dem Rücken liegend wieder über den Grat. Beobachter der Szene kommentieren das höhnisch oder auch mit sorgenvollem Kopfschütteln. Das Panorama auf der Zugspitze ist trotz des leichten Dunstes absolut umwerfend. Nach einer knappen Dreiviertel Stunde müssen wir leider wieder hinunter denn dann fährt die letzte Zahnradbahn die wir für die Talfahrt benutzen wollen (lohnt nicht!). 17:30 Uhr stehen wir wieder am RV und besprechen kurz das Ziel für diesen Abend und den nächsten Tag. Wir haben uns dann für einen Campingplatz am Walchensee entschieden. Der ist nicht so weit weg und vielleicht gibt es ja dort endlich einen Platz direkt am Wasser. Tatsächlich! Was wir in Kroatien und Österreich nicht fanden, hier gibt es sogar fast nur Uferplätze. Wir beziehen einen richtig tollen Platz, wenn auch mit Kies als Untergrund. Die Platzleitung macht einen jugendlich-frischen Eindruck, ein großer und erfrischender Kontrast zu dem Österreichischem „Spießer-Platz“ (wenn ich das mal so sagen darf). Langsam kommt die Abenddämmerung (20:10) und übers Wasser schallt das Geballer und Geblubber von schweren Motorrädern. Ist schon wieder ein Harley-Treffen in der Nähe!? Achja: Da gibt es ein internationales Biker-Treffen bei BMW in Garmisch-Partenkirchen. |
Freitag, 2. Juli
2004 Großreinemachen! Wir müssen
das RV „besenrein“ zurückbringen. Wir putzen den gesamten
Innenraum bis in die letzten Winkel (Monika macht das meiste), das Äussere
brauchen wir nicht zu reinigen, das macht der Vermieter. Das Abwasser
und das Chemieklo haben wir natürlich korrekt entsorgt. Ganz gut,
dass wir schon gestern zurückgefahren sind. Der Weg vom Walchensee
hat doch länger gedauert als wir dachten und wir müssen das
RV heute noch zurückbringen - das hätte nur unnötig Streß
bedeutet denn zum Vermieter sind wir 2 Stunden unterwegs!
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So,
das war’s mit den ca 14 Tagen im Knaus Sport Traveler 500. Insgesamt
sind wir mit dem Wagen zufrieden gewesen, ein klein wenig länger
dürfte er schon sein, dann hätte vor allem auch der Hund weniger
Streß ;) Knaus
"Sport Traveller 500" (knapp 6 Meter lang), auf FIAT, 81 kW
Diesel |