Gate - Selector

Ein weiteres Modul im Eigenbau, eine Ergänzung für analoge Sequencer möchte ich hier vorstellen.

Damit Sequenzen nicht todlangweilig und ohne Variation stundenlang vor sich hin rattern, damit man z.B. rhythmische Akzente ohne Umstöpselei auch während des Spiels verändern kann, ist dieses Dingens recht nützlich. Natürlich kann man bei besseren Sequenzern auch die Gates einzelner Schritte per Patchcords zusammenlegen aber das birgt das Risiko, dass es beim umstecken der Patchcords Störungen gibt - und das will man ja nicht. Selbst wenn man z.B. einen alten PPG Sequencer hat, bei dem man an Schaltern den "Selected Trigger" einstellen kann.... der bleibt dann gerne mal stehen wenn man die nicht im richtigen Moment umschaltet.

Die einfachste Lösung wäre natürlich, die einzelnen Gate-Ausgänge über einfache, einpolige Schalter zusammenzuführen - doch wo bleibt da die "Spielerei"? Ok, jetzt ist es raus, man kann einiges an Aufwand treiben damit so ein Modul auch übersichtlich arbeitet und toll aussieht :)

Das Modul hier hat einen entscheidenden Nachteil, es fasst eben nur die Gates zusammen und wenn man dann von 2 nacheinander liegenden Schritten die Gates auswählt, wird daraus ein einziges, doppelt so langes. Will man wirklich für jeden ausgewählten Schritt einen separaten Startimpuls haben, muss man für jeden Kanal eine Schaltung vorsehen, die aus dem GATE einen kurzen Impuls, einen TRIGGER macht. Die Impulslänge könnte man auch regelbar machen, wird vielleicht mal später in einem anderen Modul gemacht.

Das Modul hier weist 2 Reihen Schalter auf und man kann so 2 verschiedene Gate-Linien benutzen. Damit man auf einen Blick sieht, welche Schritte vorgewählt sind, werden die betreffenden mit einer roten LED angezeigt. Läuft jetzt der an dem Modul angeschlossene Sequencer und wird der vorgewählte Schritt erreicht, wird das Gate zum Sammelausgang geschickt und die LED leuchtet währenddessen blau auf. (ich kam an einen Posten 3mm LEDs mit 3 Beinchen die rot und blau leuchten, das musste doch verarbeitet werden)

Nachtrag (2014)nach einigen Monaten Praxis: Meine eingekauften Schalter waren nicht preiswert, sie waren billig. Zu billig. Ich musste inzwischen 4 davon austauschen und das ist eine schlimme Fummelei. Also gute Schalter verwenden.

Kniffelig war vor allem die mechanische Lösung. Die Schalter, ich verwendete preiswerte Mikroschalter, haben Lötösen und sind eigentlich nicht für die Montage direkt auf einer Platine geeignet. Die nötigen Bohrungen sind mit 2,2mm ziemlich groß und so wird es schnell eng auf der Platine. Zunächst müssen die Bohrungen für die 16 Schalter und LEDs exakt mit denen auf der Frontplatte und dem Layout der Frontplattenfolie übereinstimmen. Dann muss man beim bohren sehr sorgfältig arbeiten damit nachher auch alles passt, mit Heimwerkermitteln nicht ganz einfach aber machbar. Richtig schwierig wird es beim bohren der Löcher auf der Platine. Da sind die Lötaugen oft nur wenig größer aus die Bohrungen und auch die Leiterbahnen sind oft sehr dünn. Eine ruhige Hand (ein kleiner Bohrständer wäre besser) und sehr scharfe Bohrer sind unabdingbar. Ich bohrte zunächst mit einem 0,6mm Hartmetallbohrer vor und vergrößerte dann die Bohrungen auf das nötige Maß. (also 0,8mm und 2,2mm für die Schalter)

Die Schaltung, die ja nur die Steuerung der LEDs zu erledigen hat, ist recht einfach. Weil sich herausstellte, dass die LED geradezu lästig hell sind, habe ich unterschiedliche Vorwiderstände benutzt, was den Unterschied zwischen Rot und dem viel helleren Blau etwas mildert. Ich habe dann auch alle LED (es waren klare) mit feinem Schleifpapier mattiert, danach sieht es besser aus. Diffuse LED waren in der Art nicht zu bekommen.
Nachtrag (2014) Letzte Woche kaufte ich 100 diffuse, rot/blau LEDs mit gemeinsamer Anode bei Ebay für etwas über 5 Euro. (nur mal als Einkaufstipp)

 

Für einen Steckanschluss zur Verbindung mit dem Sequencer hatte ich auf der Platine keinen Platz mehr, mit Heißkleber fixierte ich dazu eine kleine Lochrasterplatine auf der Basisplatine. Es hält! Hier noch das Platinen-Layout
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