Heilkräuter

                                                                        
Diese Informationen stellen keine Aufforderung zur Selbstmedikation dar. Anwendungen ohne fachgerechte Diagnose können lebensgefährlich sein.  Wer Heilmittel herstellt und weitergibt, kann sich im Sinne des Gesetzes strafbar machen. Heilkräuter sollte man aus Gründen der kontrollierten Qualität und wegen des Naturschutzes in der Apotheke erwerben. Heilkräuter-Tees sollten als Medikament betrachtet werden, lang anhaltende Anwendung kann zu Gesundheitsschäden führen. Säuglinge können z.B. beim scheinbar harmlosen Pfefferminztee Erstickungsanfälle bekommen!

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Arnika Herkuleskraut Odermenning
Augentrost Hirtentäschel Petersilie
Baldrian Holunder Pfefferminze
Bärentraube Hopfen Ringelblume
Beinwell Huflattich Salbei
Berberitze Johanniskraut Schafgarbe
Birke Kalmus Spitzwegerich
Bitterklee  Kamille Steinklee
Brennessel Kornblume Süßholz
Eibisch Kümmel Taubnessel, weiße
Eisenhut Königskerze Tausendgüldenkraut
Engelwurz Küchenschelle Thymian
Enzian, gelber Liebstöckel Wacholder
Frauenmantel Linde Wegwarte
Faulbaum Löwenzahn Wermut
Gänsefingerkraut Lungenkraut .
Goldrute Melisse .
Heidekraut Mistel .

 

Name / lateinisch Arnika  (arnica montana)
volkstümlich auch Wohlverleih
Verwendbare Teile Blüten und Wurzelstock
wirksame Inhaltsstoffe Arnikaflavon und seine Glykoside, Xanthophyll. Die Wurzel ist reicher an Inhaltsstoffen und enthält zusätzlich auch noch Inulin 
Heilwirkung innerlich dämpft Reflexe des Zentralen Nervensystems (ZNS), regt den Kreislauf  und das Gefäßsystem an, beschleunigt die Atmung, vermehrt die Absonderung von Schleim, Schweiß und Harn. Sie wirkt auch krampflösend und regt die Abwehrkräfte an
Heilwirkung äußerlich bei Verletzungen wie Prellungen, Stauchungen, Verrenkungen, Quetschungen, Blutergüssen, aber auch bei Rheumatismus, Gicht, Ischialgie und Hexenschuß
Anwendung innerlich als Tee: 15gr. Blüten mit 1 großen Tasse kochendem Wasser überbrühen, abgedeckt 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und über den Tag verteilt trinken. (3-4 Einzelportionen) 
als Tinktur: 10gr. getrocknete Blüten läßt man 2-3 Wochen in 100gr. 70%igem Aethanol (Trinkalkohol) an der Sonne ziehen. Dann abpressen und 2-3 x täglich jeweils 10 Tropfen mit Wasser verdünnt einnehmen. (nicht auf nüchternen Magen)
Anwendungen äußerlich Tinktur aus Blüten: 20gr. getrocknete Blüten 2-3 Wochen lang in 80gr. 70%Alkohol ziehen lassen. Dann abpressen und in einer lichtgeschützten Flasche aufbewahren. Für Einreibungen kurz vor dem Gebrauch 1:4 mit Wasser verdünnen. 
Für Umschläge hat sich die Verdünnung mit Essigsaurer Tonerde bewährt: 50gr. Arnikatinktur, 75gr. 3%ige essigsaure Tonerde, davon 3 Eßlöffel auf 500ml Wasser; 
auch für Umschläge:  20gr. Arnikatinktur, 50gr. Glyzerin und 60gr. Wasser. 
Tinktur aus Wurzeln: 20gr. zerkleinerte, getrocknete Wurzeln in 100gr. 70%igem Alkohol 2-3 Wochen ziehen lassen und gut auspressen. Ansonsten wie die Tinktur von Blüten verwenden.
Toxikologie/Giftwirkung zeigt unverdünnt auf Haut und Schleimhäuten Rötung mit Blasenbildung. Große Mengen unverdünnt eingenommen führen zu Gastroenteritis, Tachykardie, Kollaps

Name / lateinisch Augentrost (euphrasia officinalis)
Verwendbare Teile Kraut, Wurzeln
wirksame Inhaltsstoffe Gerbstoffe, Bitterstoffe, ätherisches Öl,Glycosid Aucubin, aromatische, harzartige Substanzen
Heilwirkung innerlich zusammenziehend, magenstärkend und verdauungsfördernd, macht munter
Heilwirkung äußerlich zusammenziehend, gegen Schwellungen, stärkend für die Augen, bei Lid- Bindehaut- und Tränensackentzündungen
Anwendung innerlich als Tee: 3x täglich je 1 Eßlöffel zerkleinertes, getrocknetes Kraut mit 1 Tasse kochendem Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen.
Anwendungen äußerlich Aufguß für Umschläge und Augenwasser: 1 El zerkleinertes, trockenes Kraut mit 1 Tasse kochendem Wasser überbrühen, 15 Minuten ziehen lassen, gut abseihen, besser noch filtrieren. Für das Augenwasser eine Augenbadewanne (Apotheke) verwenden. 
Adstringierendes Augenwasser nach Valnet: 50gr. Augentrost, 25gr. Kornblumen, 25gr. Spitzwegerich. 1 El dieser Mischung mit 1 Tasse Wasser überbrühen und bei etwas Wärmezufuhr 30 Minuten ziehen lassen. Dann gut abseihen bzw. filtrieren. Dieser Aufguß kann für Mund- und Nasenspülungen, sowie bei Schleimhautentzündungen verwendet werden.
Toxikologie/Giftwirkung keine Nebenwirkungen bekannt

Name / lateinisch Baldrian  (valeriana officinalis)
Verwendbare Teile Wurzel
wirksame Inhaltsstoffe Ätherisches Öl mit Bornylisovalerianat sowie freie Isovaleriansäure
Heilwirkung innerlich senkt die Reflexerregbarkeit und wirkt sedativ auf das ZNS. Wichtiges Heilmittel bei allen nervösen Störungen wie Schlaflosigkeit, Angstzustände, Schwindel, Krämpfen, Husten, Asthma, Herzneurose, Herzklopfen, Unruhe, Magen- Darmstörungen, Erregung, geistige Überanstrengung, Kopfschmerz
Heilwirkung äußerlich bei nervösen Augenstörungen, Augenschwächen und Überanstrengungen
Anwendung innerlich kalter Auszug: 1 Tl trockene, zerkleinerte Wurzel 10-12 Stunden in einem Glas kaltem Wasser ziehen lassen. Davon 2 Gläser täglich trinken 
Tinktur: 25gr. zerkleinerte Wurzel läßt man 10 tage in 100gr. 70%Alkohol ziehen. Davon täglich 3x 30 Tropfen. Vor dem Schlafengehen oder in akuten Fällen 50 Tropfen einnehmen (in Wasser oder auf Zucker) 
Tee: 2 Tl getrocknete, zerkleinerte Wurzel mit 1 Ts. Wasser überbrühen, 10Min. ziehen lassen. 
Baldrian kann man gut mit anderen Kräutern mischen z.B. Hopfen, Melisse, Kamille und als Tee trinken.
Anwendungen äußerlich ?
Toxikologie/Giftwirkung Nebenwirkungen sind nicht zu befürchten. B. sollte jedoch nicht über längere Zeiträume kontinuierlich angewendet werden weil gelegentlich Suchterscheinungen beobachtet wurden.

Name / lateinisch Bärentraube  (arctostaphylos uva ursi)
Verwendbare Teile Blätter
wirksame Inhaltsstoffe Glykoside Arbutin und Methylarbutin, viele Gerbstoffe. Durch die spaltende Kraft des alkalischen Harns werden die Glycoside  in  stark antiseptisch wirkendes Hydrochinon und Methyhydrochinon umgewandelt. Außerdem wird ein dreiwertiges Phenol abgespalten welches beim Bestehen einer Infektion eine starke bakterizide Kraft entfaltet.
Heilwirkung innerlich Blasen- und Harnwegsinfektionen, Nierenentzündungen,  aber auch Scheidenentzündungen, Weißfluss, und auch bei Gallenblasenentzündungen. B. wirkt antiseptisch und zusammenziehend  dabei aber kaum harntreibend.
Anwendung innerlich 1 Handvoll getrocknete, zerkleinerte Blätter in 1 Ltr. Wasser 15-30 Min, auskochen, besser noch die Blätter 4-5 Stunden vorher schon in dem Wasser einweichen lassen. Von der Abkochung jeden Tag 3 Tassen trinken. Die erste Tasse dabei auf nüchternen Magen.
Toxikologie/Giftwirkung Bärentraubenblätter wirken wehenfördernd und dürfen daher keinesfalls von Schwangeren angewendet werden. Bei empfindlichen Menschen kann es zu Übelkeit, sogar zu Erbrechen kommen. 

Name / lateinisch Beinwell (symphytum officinale) 
volkstümlich auch Comfrey
Verwendbare Teile die ganze Pflanze, besonders die Wurzel
wirksame Inhaltsstoffe Allatonin (Purinderivat), Glycoside, Gerbstoffe
Heilwirkung innerlich innere Verletzungen, zur Wundheilung auch bei Knochenbrüchen. Beschleunigt den Heilungsprozess, schmerzlindernd bei Brüchen, Hämorrhoiden, Leberschäden sowie bei Rheuma, Gicht und Arthrosen
Heilwirkung äußerlich bei Verletzungen, bei Geschwüren fördert es die Granulation
Anwendung innerlich Ein Inhaltsstoff von B. gilt als genotoxisch und canzerogen. Die innere Anwendung wird nicht empfohlen. Neuerdings werden Zubereitungen angeboten die diesen Stoff nicht enthalten.
Anwendungen äußerlich den Tee wie oben beschrieben kann man auch zum Gurgeln, für Einläufe, Waschungen und Umschläge verwenden
Toxikologie/Giftwirkung bei äußerlicher Anwendung keine Nebenwirkungen bekannt 

Name / lateinisch Berberitze  (berberis vulgaris)
Verwendbare Teile Wurzelrinde und Beeren
wirksame Inhaltsstoffe Beeren: Vitamin C, ähnlich wie bei der Hagebutte. 
Wurzelrinde: Berberin
Heilwirkung innerlich Beeren zur Vitamin C-Anreicherung 
Wurzelrinde: Anregung des Atemzentrums und des Kreislaufes bei gleichzeitiger Verlangsamung des Pulses, bei Erschöpfungszuständen, Gallenstauungen und Gallengries. Harntreibend aber nicht bei Nierenentzündung verwenden. Appetitanregend
Anwendung innerlich 1 Tl getr. zerkleinerte Wurzelrinde in 250ml kaltem Wasser ansetzen und zum Kochen bringen. 15 Minuten kochen, dann abseihen.
Toxikologie/Giftwirkung Überdosierung führt bei empfindlichen Menschen zu Vergiftungserscheinungen.

Name / lateinisch Birke  (betula pendula)
Verwendbare Teile hauptsächlich die Knospen und die jungen Blätter aber auch der Saft aus dem Stamm
wirksame Inhaltsstoffe Saponine, Ätherisches Öl, Harz, reichlich Gerb- und Mineralstoffe, etwas Vitamin C und Nicotinsäureamid
Heilwirkung innerlich blutreinigend, mild harntreibend. Bei rheumatischen Erkrankungen, Gicht. regt die Nieren- und Blasenfunktion an, fördert die Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen. In Verbindung mit Brennessel, Zinnkraut gut für eine Frühjahrskur geeignet. Der Saft der Birke wird bei Harnsteinen eingesetzt
Anwendung innerlich Tee: 1 Tl getr. zerkl. Blätter und Knospen mit 1 Tasse Wasser überbrühen und 10 Min, ziehen lassen, abseihen. Über den Tag verteilt 3 Tassen davon trinken. 
Den Saft gewinnt man durch Einkerbungen der Baumrinde. Morgens nüchtern 15 Tage lang 2-3 Schnapsgläschen auf nüchternen Magen trinken
Toxikologie/Giftwirkung Nebenwirkungen nicht bekannt

Name / lateinisch Bitterklee  (menyanthes trifoliata))
volkstümlich auch Fieberklee
Verwendbare Teile Blätter
wirksame Inhaltsstoffe Glykosidischer Bitterstoff, Gerbstoff
Heilwirkung innerlich regt die Verdauungsfermente des Magen - Darmtrakts an, ist appetitanregend, gegen Dyspepsie, zur Blutreinigung, bei Kopfschmerz bzw. durch schlechte Verdauung hervorgerufener Migräne, bei unregelmäßigen Blutungen, rheumatischen oder ähnlichen Schmerzen.
Anwendung innerlich Tee: 2 Tl getr. zerkl. Blätter mit kochendem Wasser überbrühen, 10 Min ziehen lassen, abseihen. Etwa 15 Min. vor dem Essen 1 Tasse trinken 
Wein: 50gr. getr. Blätter mit 500ml kochendem Weißwein übergießen, 30 Min. ziehen lassen. Vor den Mahlzeiten 1-2 El davon nehmen.
Toxikologie/Giftwirkung keine Nebenwirkungen bekannt

Name / lateinisch Brennsessel, große  (urtica dioica)
Verwendbare Teile das ganze Kraut
wirksame Inhaltsstoffe Gerbsäure, Vitamin C, Provitamin A, Nesselgiftstoff in den Brennhaaren), Histamin, Acethylcholin, Essigsäure, Ameisensäure,  zahlreiche Mineralsalze.
Heilwirkung innerlich hervorragend als diuretisches Mittel, blutreinigend, fördert die Ausscheidung von harnpflichtigen Substanzen. Bei Gicht und rheumatischen Erkrankungen, gefäßverengend, blutstillend, Anregung des Leber-Galle-Flusses, entzündungswidrig bei Gallenblasen- ,Nieren-, und Darmentzündungen.
Heilwirkung äußerlich bei vielen Hauterkrankungen, bei Mundschwamm und Brandwunden
Anwendung innerlich Tee: 2 Tl getr. zerkl. Pflanze mit 1 Tasse Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. davon täglich 3 Tassen trinken. 
Saft: 1 Bündel frischer Pflanzen kleinhacken, zu Brei stampfen und mit einem Leinensäckchen auspressen. Davon bis zu 100gr. über den Tag verteilt mit Wasser verdünnt trinken. Besonders günstig bei Blutungen. 
Abkochung: 50gr. getr. Wurzeln und Pflanze 10 Min in 1 Ltr. Wasser kochen und dann erkalten lassen. Davon täglich 4-5 Tassen trinken. Besonders bei rheumatischen Schmerzen.
Anwendungen äußerlich Abkochung wie oben, zur Mundspülung und für Umschläge geeignet
Toxikologie/Giftwirkung in therapeutischer Dosierung sind Nebenwirkungen bekannt

Name / lateinisch Eibisch  (althaea officinalis)
Verwendbare Teile Wurzeln, Blätter und Blüten
wirksame Inhaltsstoffe Schleime, Stärke, Asparagin, Rohrzucker, Pektin, Eiweiß, Lecithin, Enzyme, Gerbstoff, organische Säuren
Heilwirkung innerlich wegen des hohen Schleimgehaltes hervorragend geeignet bei Schleimhautentzündungen und -reizungen der oberen Luftwege wie bei Husten, Heiserkeit, Bronchial- und Luftröhrenkatarrh und des Magen-Darmtrakts. Auch bei Entzündungen der Harnwege und bei Leibschmerzen.
Heilwirkung äußerlich bei Abzessen, Furunkeln, Rötung und Entzündung der Haut
Anwendung innerlich Tee: 1 Tl getr. Blätter und Blüten mit 1 Tasse Wasser überbrühen, einige Minuten ziehen lassen. Abseihen und 2-3 Tassen täglich trinken 
Aufguß: 1 Tl getr. zerkl. Wurzel mit einer Tasse warmen Wasser (40Grad) übergiessen und 10 Min. ziehen lassen, abseihen. davon wie oben, 2-3 Tassen pro Tag.
Anwendungen äußerlich 1 Handvoll Wurzeln 10 Min. in 1 Ltr. Wasser kochen, abseihen und zum gurgeln, für Waschungen, Spülungen oder Kompressen verwenden.
Toxikologie/Giftwirkung Nebenwirkungen sind nicht bekannt

Eisenhut (extrem giftig!) 
Die giftigste aller in Mittel-Europa vorkommenden Pflanze, deren Gift auch durch die Haut einzudringen vermag und Entzündungen hervorruft. Eisenhut gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse, wird auch "Sturmhut" genannt.

    Eisenhut ist in den Hochlagen der Alpen sehr verbreitet, er wächst meistens zwischen 1600 und 1800 m (Kalkalpen) bis hinaut in 3000 m Höhe. Die Pflanze wird 50 - 130 cm groß, hat schmale, 5 bis 7-fach gefingerte, glattrandige dunkelgrüne Blätter. Wegen der wunderbaren blauen Blüten, deren Form an mittelalterliche Ritterhelme erinnert, ist Eisenhut für Staudengärten sehr beliebt. Eisenhut blüht von Juli bis September, seine Blüten halten lange.  Eisenhut hilft bei chronischem Rheumatismus, Gicht, Gries, Nervenentzündungen, Lähmungen und Flechten. Eine Selbstbehandlung außer mit homöopathischen Zubereitungen darf nicht erfolgen.  Aus der Pflanze werden Mixturen gewonnen gegen Heiserkeit und Kehlkopfentzündungen und vorbeugende Mittel gegen Keuchhusten.
    Eisenhut wegen der bestehenden Vergiftungsgefahr nicht als Hausmittel (Eigenzubereitungen) verwenden.  Das stark betäubende Gift Aconitin, ein Alkaloid, befindet sich hauptsächlich in den knollenförmigen Wurzeln.
                  
Bereits 2 mg der Wurzel sind für den Menschen u.U. tödlich.


Engelwurz
     Im Volksmund wird Engelwurz auch "Erzengelwurz", "Brustwurz" oder "Edle Angelika" genannt.Die 2jährige Pflanze liebt feuchte Standorte, zum Beispiel Flußufer und Wiesen sowie die Schluchten höherer Gebirge. Engelwurz ist kräftig im Wuchs, wird 2 bis 3 m hoch (kultiviert im Garten bis 4 m), hat eine große Pfahlwurzel, einen zylindrisch hohen Stengel, ungleich gefiederte, gezahntrandige Blätter und grünlich-weiße Blüten in Doppeldolden, die bis zu 30 cm Durchmesser bekommen können. Blütezeit ist Juni bis August.
    Engelwurz ist sehr vielseitig verwendbar. Ob für Tee, Wein, Likör oder als Soßen- und Salatgewürz, Sie können eigentlich alle Teile der Pflanze bis hinunter zur Wurzel verwenden. Selbst der Konditor nimmt gern frische Engelwurzstengel mit Zucker kandiert für die Dekoration seiner Torten und Kuchen.   Den Namen hat Engelwurz aufgrund seiner besonderen Heilwirkungen bereits im 10. Jahrhundert erhalten. Man verwendet Engelwurz bei Bronchitis, Völlegefühl sowie schlechter Verdauung. Seine Eigenschaften sind magenstärkend, reinigend, schmerzlindernd, krampf- und hustenstillend.
    Tee:  20 g Wurzeln und junge Triebe mit einem Liter kochendem Wasser aufgießen und ziehen lassen. Gut gegen Luftschlucken. Zur Verdauungsförderung 1 Glas nach jeder Mahlzeit.
    Wein:  50 g Wurzeln und junge Triebe 2 bis 3 Tage in einem Liter Wein ziehen lassen. Ein Schnapsgläschen nach jeder Mahlzeit hilft bei Magenbeklemmung und depressiven Zuständen. Zur äußerlichen Anwendung empfiehlt sich ein Bad mit Engelwurz bei depressiven Zuständen. Es bewirkt kleine Wunder!


Name / lateinisch Enzian, gelber   (gentiane lutea)
Verwendbare Teile Wurzel
wirksame Inhaltsstoffe glykosidische Bitterstoffe, vor allem Gentiopcrin, Gentiamarin und Amerogentin. Ätherisches Öl, Zucker, Mineralsalze, Schleim- und Gerbstoffe
Heilwirkung innerlich magenstärkend, fäulniswidrig, wurmtreibend, fermentanregend, Anregung der Drüsenorgane wie Pankreas, Leber, Galle und Milz. Harntreibend. Bei Rheumatismus, Gicht, schwacher Menstruationsblutung und Erschöpfungszuständen, regt die Blutbildung und die Bildung von Leukozythen an.
Anwendung innerlich Tee: 1 Tl zerkl. getr. Wurzel mit 1 Tasse Wasser überbrühen, 10 Min. ziehen lassen. Täglich 2-3 Tassen 30 Minuten vor dem Essen trinken. 
Tinktur: 20gr. getr. zerkl. Wurzeln lässt man 10 Tage in 80gr. 60%Alkohol ziehen. Dann abfiltrieren. 2-3 mal täglich 20-30 Tropfen in Wasser einnehmen (30 Minuten vor dem Essen) 
Wein: 30gr. getr. zerkl. Wurzeln 8-10 TAge in einem guten, starken Wein ziehen lassen. Abseihen und filtern. 2-4 Likörgläser pro Tag 30 Minuten vor dem Essen trinken.
Toxikologie/Giftwirkung In größeren Dosen können gastroenteritische Reizungen auftreten. Enzian-Präparate eignen sich nicht für Patienten die unter erhöhter Magensäure leiden

Name / lateinisch Frauenmantel   (alchemilla vulgaris)
Verwendbare Teile das ganze Kraut
wirksame Inhaltsstoffe Gerb- und Bitterstoffe, etwas ätherisches Öl und Salicylsäure, ein Saponin, Fette, Hatz und organische Säuren
Heilwirkung innerlich zusammenziehend, blutstillend, magenfreundlich, herntreibend, nervenberuhigend. Gut bei Durchfall, Leibschmerzen,, starke Menses, Weißfluss, Blähsucht, Kopfschmerz nervösen Ursprungs, Arteriosklerose, Fettleibigkeit
Heilwirkung äußerlich Scheidenjucken, Verletzungen, offene Krampfadern und verschiedene Geschwüre
Anwendung innerlich Tee: 3 geh. El in einer Tasse Wasse ansetzen und aufkochen, dann 15 Minuten ziehen lassen, täglich 1-2 Tassen trinken. 
Tinktur: (am besten in der Mischung mit anderen Kräutern bei div. Frauenleiden) 20 gr. trockene, zerkl. Pflanze läßt man 10 Tage in 80gr. 60%Alkohol ziehen. Davon täglich 3 mal täglich 10-12 Tropfen in Wasser einnehmen. Zur Erleichterung der Geburt 1 Monat vor der Niederkunft damit beginnen
Toxikologie/Giftwirkung keine Nebenwirkungen bekannt

Name / lateinisch Faulbaum   (rhamnus frangula)
Verwendbare Teile die Rinde
wirksame Inhaltsstoffe Anthrachinonderivate, die Inhaltsstoffe der frischen Rinde wandlen sich erst allmählich in diese A. um. sie muß deshalb 1 Jahr gelagert werden bevor sie verwendet werden darf.
Heilwirkung innerlich die Rinde ist ein mild-dickdarmwirksames Abführmittel, es wirkt durch die Erregung der peripheren Nerven der Dickdarmschleimhaut. Die Wirkung erstreckt sich über mehrere Tage. Indikationen: Verstopfung mit allen Begleiterscheinungen wie Völlegefühl, Leber- Gallenbeschwerden, Kopfdruck, Herzklopfen und Schwindelgefühl.
Anwendung innerlich Auszug: 1-2 Tl zerkleinerte Rinde wird in 1 Tasse Wasser mindestens 10 Stunden ausgezogen. evtl kurz aufgekocht und täglich 2-3 Tassen davon getrunken. Für Kinder und Schwangere die Dosis halbieren.
Toxikologie/Giftwirkung Wenn die Rinde gut (mind. 1 Jahr) abgelagert ist und die Dosis 15gr/Tag nicht übertsteigt, muß nicht mit Nebenwirkungen gerechnet werden.

Name / lateinisch Gänsefingerkraut   (potentilla anserina)
Verwendbare Teile das ganze Kraut mit Wurzeln
wirksame Inhaltsstoffe Ellagsäuregerbstoff, organische Säuren, Sterine, etwas Bitterstoff, Schleim und Harz
Heilwirkung innerlich mild krampflösend, besonders bei Magen-, Darm-, und Gebärmutterkrämpfen. Aber auch bei Durchfall, Magenübersäuerung sowie Magen- und Darmentzündungen.
Anwendung innerlich Tee: 1-2 Tl getr. zerkl. Kraut mit 1 Tasse Wasser überbrühen, 15 Minuten ziehen lassen. Davon täglich 2-3 Tassen noch warm trinken. Geeignet als Ergänzung ist Pfefferminze, Kamille und Melisse
Toxikologie/Giftwirkung Keine Nebenwirkungen bekannt

Name / lateinisch Goldrute   (solidago virgaurea)
Verwendbare Teile die Pflanzen ohne Wurzeln, besonders die Blütentriebe
wirksame Inhaltsstoffe Saponine, Gerbstoffe, ätherisches Öl, Bitterstoffe
Heilwirkung innerlich Harnwegsentzündungen, Wassersucht, Oligurie
Anwendung innerlich Tee: 1 El getr. zerkl. Kraut mit hohem Blütenanteil, 30 Minuten in leicht kochend heißem  Wasser ziehen lassen. 3-4 Tassen täglich 
Urtinktur: gewichtsmäßig gleiche Teile der frischen (!) Pflanze und 95%Alkohol 8 Tage lang ziehen lassen, dann filtrieren. 2-3x täglich 1 Tl in Wasser.
Toxikologie/Giftwirkung Keine Nebenwirkungen bekannt

Name / lateinisch Heidekraut   (calluna vulgaris)
Verwendbare Teile die blühenden, beblätterten Triebspitzen
wirksame Inhaltsstoffe
Heilwirkung innerlich harntreibend, Antiseptikum bei Harnwegsinfekten, Beruhigungsmittel, Rheuma, Gicht, geruchsabsorbierend
Anwendung innerlich Tee: 2 El der frischen oder getrockneten Blütenspitzen 15 min in kochend heißem Wasser ziehen lassen. 3 Tassen am Tag zwischen den Mahlzeiten 
Bad: 300-600gr. des Krautes 15 Min. in 2-3 Ltr. Wasser kochen, dann zum Bad geben. 
Badedauer 15-20 Minuten bei normaler Temperatur 
Öl: 60gr. Blütensspitzen in 250ml Olivenöl 15 Tage ziehen lassen, oft umrühren. Dann abseihen und in lichtgeschützer Flasche aufbewahren. Einreibungen bei rotfleckiger Haut und/oder Schuppenflechte
Toxikologie/Giftwirkung keine Nebenwirkungen bekannt

Name / lateinisch Herkuleskraut   (heracleum sphondylium)
Verwendbare Teile Wurzeln und Blätter
Heilwirkung innerlich nervenberuhigend, harntreibend, nervös bedingte Impotenz, Angstzuständen, Spannungszuständen
Anwendung innerlich Tee: 15gr. getr. zerkl. Wurzeln 10 Min. in 1 Ltr. Wasser kochen. 2-3 Tassen/Tag 
Urtinktur: frische Blätter mit gewichtsgleicher Menge 95%Alkohol 1 Woche lang ziehen lassen, filtrieren. 3mal täglich 1-2 Tl in Wasser oder Tee
Toxikologie/Giftwirkung keine Nebenwirkungen bekannt

Name / lateinisch Hirtentäschel   (capsella bursa-pastoris)
Verwendbare Teile die blütentragenden Triebe
wirksame Inhaltsstoffe Cholin, Acethycholin, Tyramin
Heilwirkung innerlich zusammenziehend, gegen Hypertonie, starken Blutungen (Menses), Krampfadern, Hämorrhoiden, Diarrhoe
Anwendung innerlich Tee: 2 El frischer Blütenspitzen in 1 Ltr. kochendes Wsser geben und 1/2 Tag ziehen lassen (nicht mehr kochen) 4 kleine Gläschen am Tag. 
Tinktur: 20gr. getr. Blütenspitzen 10 Tage in 80Gr. 80%Alkohol ziehen lassen. Anfangs 4-5 mal am Tag 1 Teelöffel, später 1 El in Wasser trinken. (bei Mensesbeginn)
Toxikologie/Giftwirkung keine Nebenwirkungen bekannt

Name / lateinisch Holunder   (samucus nigra)
volkstümlich auch Holler
Verwendbare Teile Blätter, Blüten, Früchte
wirksame Inhaltsstoffe ätherisches Öl, Glycoside, Sambunigrin, Rutin, Schleim, Harz, Cholin. In den Beeren Vitamine A, B und C.
Heilwirkung innerlich Schweißtreibend, schleimlösend, harntreibend, blutreinigend, bei Erkältungskrankheiten und Neuralgien
Anwendung innerlich Tee: 2 Tl mit 1 Tasse Wasser überbrühen, 10 Min. ziehen lassen. Nach Bedarf trinken, evtl. mit anderen Kräutern mischen (Lindenblüten) 
Abkochung: 2 El getr. Blätter 10 Min. in 500ml Wasser ziehen lassen. 1 kleines Gläschen morgens nüchtern trinken, über den Tag verteilt dann weitere 2-3 Gläschen. 
Saft: 3 Gläschen zur Vorbeugung
Toxikologie/Giftwirkung Nicht zuviel der roten Beeren essen, verursacht Übelkeit evtl. mit Erbrechen. Ansonsten keine Nebenwirkungen bekannt.

Name / lateinisch Hopfen   (humulus lupulus)
Verwendbare Teile Fruchtstände der weiblichen Pflanze (Hopfenzapfen)
wirksame Inhaltsstoffe Bitterstoffe, Humulon, Lupulon, Cholin, Asparagin, Gerbstoffe, ätherisches Öl
Heilwirkung innerlich bei nervösen Beschwerden, blutreinigend, Anregung des Appetits und fermentfördernd
Anwendung innerlich Tee: 1-2 Tl getr. Hopfen mit 1 Tasse Wasser überbrühen, 10 Min. ziehen lassen. 3x täglich 1 Tasse, die letzte vor dem schlafengehen. 
Tinktur: 20gr. getr. Blüten 10 Tage lang in 80gr. 70%Alkohol ziehen lassen, abseihen. 2-3 mal täglich 10-30 Tropfen in Wasser.
Toxikologie/Giftwirkung eventuell Verschiebung der Menses, ansonsten keine Nebenwirkungen bekannt
Das ausdauernde, krautartige Schlinggewächs mit dem lateinischen Namen Humulus lupulus wird bis zu sechs Meter hoch. Die Stengel tragen rauhe Haare und langgestielte, tiefgespaltene Laubblätter mit, 3 -  5 grobgesägten, sehr rauhen Teilblättern. Aus den kleinen, zapfenartigen Blütenständen entwickeln sich die eiförmigen, grünlich-gelben Hopfendolden. Zahlreiche Drüsen sind an den Fruchtzapfen und auf der Hülle der kleinen Früchte zu bemerken. Sie enthalten das sogenannte Hopfenbitter das dem Bier Würze und Haltbarkeit gibt. "Hopfen und Malz   Gott erhalt's"   ein altes Sprichwort, das sich zweifellos auf das Endprodukt der beiden Bestandteile bezieht: Das Bier. Aber der Hopfen ist eine vielseitige Pflanze: Die Verwendung beim Bierbrauen ist nur eine von vielen Anwendungsmöglichkeiten des Hopfen. In der Volksmedizin wird der Hopfen schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts als leichtes Beruhigungsmittel verwendet. Früher wurden Hopfenkissen zum besseren Einschlafen genommen.

Name / lateinisch Huflattich   (tussilago farfara)
Verwendbare Teile Blüten und Pflanzen
wirksame Inhaltsstoffe salpetersaure Salze, Bitter- und Gerbstoffe, saure Schleimstoffe, Inulin
Heilwirkung innerlich bei Bronchialkatarrh, Verschleimungen, beruhigt Hustenreiz, beiu Keuchhusten
Anwendung innerlich Tee: 2 El getr. Blüten und Blätter mit 1 Tasse Wasser überbrühen, 10 Min. ziehen lassen. Je 1Tasse morgends und abends
Toxikologie/Giftwirkung es gab vor einigen Jahren einen Fall in dem eine Frau ein mißgebildetes Kind zur Welt brachte. Man verdächtigte Huflattich weil die Frau diesen wohl ausgiebig benutzte. Ganz geklärt wurde der Fall nicht, man bekommt jedoch Huflattich seitdem nicht mehr zu kaufen.

Name / lateinisch Johanniskraut   (hypericum perforatum)
Verwendbare Teile Blüten und oberste Blattspitzen
wirksame Inhaltsstoffe Hypericin, Gerbstoffe, Harz, org. Säuren,Vitamin C, Provitamin A, Cholin, Mangan
Heilwirkung innerlich Antiseptikum, bei Verdauungs- und nervösen Beschwerden, Depressionen, Asthma, Gicht, Ischias, Rheuma 
Heilwirkung äußerlich Geschwüre, Wunden, Verbrennungen
Anwendung innerlich Tee: 1El getr. Blüten und Blätter mit 1 Tasse Wasser überbrühen, 10 Min. ziehen lassen. Pro Tag 2 Tassen 
Öl: siehe Rezeptur auf meiner Page (Kräuter1) 
Tinktur: 20gr. zerkl. Blüten 10 Tage lang in 100gr. 70%Alkohol ziehen lassen, filtrieren. 
2-3 mal täglich 8-10 Tropfen
Anwendungen äußerlich als Öl auftragen, bei kleinen Wunden, Schürfungen, Verbrennungen, Sonnenbrand
Toxikologie/Giftwirkung bei längerer Anwendung Photosensibilisierung
Das echte Johanniskraut ist eine der am meisten geschätzten Pflanzen der Volksmedizin. Es hat auch eine Reihe anderer Namen wie "Hexenkraut", "Jage-Teufel" "Liebesblut" oder "Sonnwendkraut". Die krautige, ausdauernde Staude enthält unter anderem ätherisches Öl, Harz, Vitamin C und pflanzliches Sterin. Als Heilmittel finden die gelben Blüten (Blütezeit von Juni bis August) innerliche und äußerliche Anwendung.
      Johanniskrauttee:  Lassen Sie ca. 20 g Blütenspitzen in einem Liter kochendem Wasser ziehen, dann filtrieren und zuckern. Johanniskrauttee hilft bei Magenbeschwerden, Nieren- und Blasenleiden sowie bei Asthma-Anfällen. Und er hat eine positive Wirkung auf das vegetative Nervensystem. (antidepessive Wirkung und Stimmungsaufhellung erst nach längerer, regelmäßiger Anwendung (ca. 6 Wochen) dann aber anhaltend.)
      Ein weiterer, pikanter Verwendungszweck von Johanniskraut ist als Gewürz zum Grillen. Die Blätter verleihen dem Fleisch ein natürlich wohlschmeckendes Aroma. Probieren Sie's mal aus!
Johanniskrautöl selbst machen? Kein Problem! Das Rezept dazu ist unter REZEPTE auf der RESTE - Seite zu finden

Name / lateinisch Kalmus   (acorus calamus)
Verwendbare Teile Wurzeln
wirksame Inhaltsstoffe Ätherisches Öl, Bitterstoffe, Cholin, Kalmusgerbstoffe, Stärke, Schleim, Saponin
Heilwirkung innerlich appetitanregend, Magensäureregulierend, gegen Gärungsprozesse im Darm, Stoffwechslelfördernd
Anwendung innerlich kauen: kleine Wurzelstücke 15 Min. vor dem Essen kauen (sehr bitter, nicht jedermans Sache) 
auch zwischendurch mal ein Stsück kauen. 
Abkochung: 2-3 Tl  der Wurzelstücke kurz in 1 Tasse Wasser kochen, 10 Min. ziehen lassen. pro Tag 2-3 Tassen, am besten vor dem Essen.
Toxikologie/Giftwirkung Keine Nebenwirkungen bekannt

Name / lateinisch Kamille   (matricaria chamomilla)
Verwendbare Teile Blütenköpfe
wirksame Inhaltsstoffe Ätherisches Öl mit Chamazulen, Gorimol-Glycosid, Bisabolol, Apigenin
Heilwirkung innerlich krampflösend, fiebersenkend, entzündungshemmend, beruhigend für die Verdauung, mensesregelnd, bei Neuralgien, Kopf- oder Zahnschmerz.
Anwendung innerlich Tee: 1El in 1 Tasse kochendes Wasser geben. 1 Stunde lang ziehen lassen. 2-3 Tassen zwischen den Mahlzeiten. 
Tinktur: 20gr. getr.Blüten in 100gr. 70%Alkohol 8 tage lang ausziehen lassen, filtrieren und in einer lichgeschützten Flasche aufbewahren. 3x täglich 10-12 Tropfen in Wasser. 
Bad: mit konzentriertem Aufguß. Nach Bedarf
Toxikologie/Giftwirkung Keine Nebenwirkungen bekannt
Wenn es eine "Hitparade" der Kräuter gäbe, stünde sie sicher ganz oben: die Kamille. Trotzdem sind die Eigenschaften dieser überaus populären Pflanze nur wenigen Menschen bekannt. Wußten Sie zum Beispiel, daß nur die Kamille mit dem hohlen Blütenboden wirksam ist? Oder, daß frische Kamille in einem Tuch auf Beulen, Schwellungen oder schlecht heilende Wunden gelegt, wahre Wunder wirkt?  Die Haupterntezeiten der Kamille sind Mai bis Juni und September bis Oktober. Pflücken Sie die Pflanze zwischen 12 und 14 Uhr! Denn nur in dieser Zeit sind die Blütenblätter ganz geöffnet und enthalten am meisten ätherische Öle.   Die Kamille wächst in zwei Arten: Rosette durch den Winter und einjährig, überwinternd mit Blüte im Juni. Erfolgt die Aussaat im Frühjahr, blüht die Kamille von August bis September.
    Die Kamille ist eine Heilpflanze. Bei Erkältung und Schnupfen überbrühen Sie eine Handvoll Blüten. Inhalieren Sie die Dämpfe: Sie spüren die Wirkung der ätherischen Öle sofort. Zur Anwendung kommt die Kamille außerdem als Spülung bei Zahnfleischentzündung, als Tee für den Magen und zur Beruhigung sowie zum Gurgeln für den Hals.


Name / lateinisch Kornblume   (centaurea cyamus)
Verwendbare Teile Blütentriebe und Blüten
Heilwirkung innerlich harntreibend, zusammenziehend, schleimlösend, 
Heilwirkung äußerlich Augenheilmittel
Anwendung innerlich Abkochung: 3 El getr. Blüten 5 Min. in 1 Ltr. Wasser kochen und bis zur erkaltung ziehen lassen. 2-3 Tassen/Tag
Anwendungen äußerlich Aufguß: 1 Tl mit 1 Tasse Wasser überbrühen bis zum abkühlen ziehen lassen, filtrieren. 
Augenbäder 2 mal täglich mit Augenbadewanne/Augenglas. Auch für Verbände, dann damit das Tuch tränken.
Toxikologie/Giftwirkung Keine Nebenwirkungen bekannt

Name / lateinisch Königskerze   (verbascum thapsiforme)
Verwendbare Teile Blüten
wirksame Inhaltsstoffe Saponine, Glycoside, Schleim
Heilwirkung innerlich Entzündungen des Atemtraktes, Darmtraktes, entschleimend
Anwendung innerlich Tee: 1Tl getr. Blüte mit 1 Tasse Wasser überbrühen, 10 Min. ziehen lassen, am besten mit anderen Kräutern kombinieren.  3 Tassen täglich
Toxikologie/Giftwirkung Keine Nebenwirkungen bekannt, steht unter Naturschutz

Name / lateinisch Küchenschelle  (pulsatilla)
Verwendbare Teile oberirdische Pflanzenteile
wirksame Inhaltsstoffe Alkaloide, Anemonin, Anemonol
Heilwirkung innerlich krampflösend, schmerzlindernd, beruhigend für's Nervensystem. 
Anwendung innerlich homöopatisch
Anwendungen äußerlich äußerlich wie Cantharidenpflaster (Blasenbildung)
Toxikologie/Giftwirkung GIFTIG! vor eigener Zubereitung muß gewarnt werden, steht unter strengem Naturschutz

Kümmel 
Der Kümmel gehört zu den ältesten heimischen Pflanzen Europas. Bis nach Norwegen hinauf wächst er wild auf feuchten Wiesen. Der Kümmel ist eine zweijährige Pflanze: Eine Blattrosette erscheint im ersten Jahr, im zweiten Jahr treibt der Kümmel bis zu 1,20 Meter hohe Stengel, die Blüten und Früchte tragen.
    Die charakteristische, beißende Würze des Kümmels paßt zu Fleischgerichten, Kohl, Käse und Quark. Kümmelkörner enthalten 37%  ätherische Öle, außerdem Wachs, Harz, Kieselstoffe und Mineralstoffe. Kümmel macht schwere Speisen verträglicher, wirkt magenstärkend und vertreibt Blähungen.
    Auch unreifer Kümmel ist ein wohlschmeckendes Gewürz. In kleinen Beuteln, tiefgekühlt steht er immer "frisch" zur Verfügung

Name / lateinisch Liebstöckel  (levisticum officinale)
volkstümlich auch Maggikraut
Verwendbare Teile Wurzeln, Blätter
wirksame Inhaltsstoffe ätherische Öle, Bitterstoffe, Säure
Heilwirkung innerlich Harntreibend, leicht Appetit- und Verdauungsanregend, Stärkung des nervösen Herzens, desoderierend.
Anwendung innerlich Auszug: 1 geh. El der getr. Wurzel mehrere Stunden in 250ml kaltem Wasser ziehen lassen. Absud: 1 geh. El getr. Blätter mit 250 ml Wasser überbrühen. 3 mal täglich 1 Tasse vom Absud oder vom Auszug. Würzpflanze
Anwendungen äußerlich  Bei Hautunreinheiten ein Dampfbad pro Tag (10-15 Minuten)
Toxikologie/Giftwirkung Überdosierung und zu langfristige Anwendung kann Übelkeit und Schwindel erzeugen

Auch Maggikraut genannt, eine 1 - 2 m hohe Pflanze mit gelblichgrünen Blüten, in Südeuropa wildwachsend, bei uns kultiviert und widerstandsfähig wie "Unkraut".  Das ätherische Öl der Wurzel gilt als sehr heilkräftig bei Verdauungsbeschwerden, Magenschwäche und Magenverschleimung.
    Sehr beliebt ist Liebstöckel als Küchengewürz. Im Sommer verwendet man das Laub und den Stengel, im Winter die Wur- zeln: Die Hälfte des Stockes ausgraben, Wurzeln reinigen, portionieren und in Alufolie verpackt tiefkühlen. Der Rest bleibt im Garten stehen, die Pflanze ist unkompliziert und erholt sich rasch. Und Sie haben im Winter immer frisches Gewürz.


Name / lateinisch Linde  (tilia cordata)
Verwendbare Teile Blüten
wirksame Inhaltsstoffe Ätherisches Öl Farnesol, Flavonglycoside, Gerbstoffe, Vitamin E
Heilwirkung innerlich bei Erkältungen, Bronchitis, krampflösend, schweiß- und harntreibend, hustenstillend
Anwendung innerlich Tee: 1 El getr. Blüten mit 1 Tasse Wasser überbrühen, 10 Min, ziehen lassen, mehrere Tassen am Tag.
Toxikologie/Giftwirkung keine Nebenwirkungen bekannt

Name / lateinisch Löwenzahn  (taraxacum officinale)
volkstümlich auch Butterblume, Pusteblume
Verwendbare Teile Blätter, Wurzeln
wirksame Inhaltsstoffe Bitterstoffe Taraxin und Imiline, ätherisches Öl, Kieselsäure, Cholin, Vitamin B, C
Heilwirkung innerlich Leber- und Galleanregend, Stoffwechselfördernd, mild abführend, harntreibend, bei hohem Cholesterinspiegel
Anwendung innerlich Abkochung: 1 Handvoll getr. Wurzeln und Blätter 10 Min. in 1 Ltr. Wasser kochen, zugedeckt erkalten lassen, abseihen. 3x 1 Tasse täglich vor den Mahlzeiten 
Wein: 50gr. getr. zerkl. Wurzeln 10 Tage lang in 1 Fl. gutem, schweren Wein ziehen lassen, abseihen. 3-4 Gläschen täglich.
Toxikologie/Giftwirkung keine Nebenwirkungen bekannt

Name / lateinisch Lungenkraut  (pulmonaria officinalis)
Verwendbare Teile alle überirdischen Teile
wirksame Inhaltsstoffe Schleimstoffe, Saponin, Kieselsäure
Heilwirkung innerlich bei Bronchitis, schleimlösend, harn- und schweißtreibend
Anwendung innerlich Tee: 1 geh. Tl. 1 Stunde in 1Tasse warmen Wasser ziehen lassen. 3 Tassen am Tag. 
Auszug: 50gr. frische Pflanzen 12 Stunden in 1 Ltr. kaltem Wasser ziehen lassen. 2-3 kleine Gläser (fördert den Schleimauswurf)
Toxikologie/Giftwirkung keine Nebenwirkungen bekannt

Name / lateinisch Mistel  (viscum album)
Verwendbare Teile Blätter und zarte Äste
wirksame Inhaltsstoffe Viscotoxin, Acethylcholin, Saponine
Heilwirkung innerlich gefäßerweiternd, blutdrucksenkend, entkrampfend. (zur Tumortherapie auf entsprechende Präparate zurückgreifen)
Anwendung innerlich Auszug: 1/2 Tl getr.Blätter 12 Stunden in 1 Tasse kaltem Wasser ziehen lassen, abseihen. 3 Tassen pro Tag 
Tinktur: 10gr. getr.Blätter 10 Tage in 40gr. 60%Alkohol ziehen lassen, abseihen. 4x tägl. 2 Tl in Wasser.
Toxikologie/Giftwirkung bei oraler Applikation keine Nebenwirkungen bekannt. Bei Injektionspräparaten die Infos des Herstellers beachten

Melisse
Die Melisse ist eine ausdauernde Pflanze mit kleinen weißen, manchmal rosa gefleckten Blüten, spitzovalen und gezahnten Blättern. Sie wächst verwildert am Rand von Hecken, aber auch kultiviert im Garten. Die bis zu 80 cm hohe Pflanze liebt humusreichen Boden, eine sonnige und geschützte Lage. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September.
Das charakteristische dieses Lippenblütlers ist ein angenehm intensiver Zitronenduft. Deshalb wird sie auch Zitronenmelisse genannt. Man kennt aber auch Namen wie "Frauen-, Bienen-, Pfaffen-, Herz- oder Trostkraut".  Melisse enthält ätherisches Öl, Harz und Bitterstoffe, die krampfstillende, galletreibende und magenstärkende Eigenschaften nachweisen.
    Verwendet werden Blätter und Triebspitzen als Aufguß bei Verdauungsbeschwerden sowie leichten nervösen Störungen.  Ein fast schon klassisches Beruhigungsmittel ist die Melisse für Kinder, selbst schon im Kindergartenalter. Oft kommen die Kleinen durch die vielen Erlebnisse tagsüber abends nicht zur Ruhe. Eine Kur mit Melissentee (3 Teelöffel getrocknete Melissenblätter pro Tasse), bei kurmäßiger Anwendung 3 Tassen pro Tag, über mehrere Wochenhinweg,vollbringtda kleine  Wunder! Bekannter ist jedoch die Wirkung von "Melissengeist". Bei nervös bedingter Migräne, Gefühl von Beklemmung, Schlaflosigkeit oder Ohnmachtsanfällen nimmt man einen Teelöffel voll in einem kleinen Glas Wasser.
    Schönheitspflege: 10 - 12 g Melisseblüten und -blätter etwa 10 Minuten in einem Liter kochendem Wasser ziehen lassen, filtrieren und abkühlen. Als Kompresse im Gesicht aufgelegt, wirkt diese Lotion nachhaltig gegen das Entstehen von Fältchen und die Austrocknung der Haut.


Name / lateinisch Odermenning  (agrimonia eupatoria)
Verwendbare Teile Das Kraut
wirksame Inhaltsstoffe Bitterstoffe, Glycosid, Gerbstoffe, Kieselsäure, ätherisches Öl
Heilwirkung innerlich regt Leber, Galle und Niere an, senkt Blutzuckerspiegel, gegen Schleimhautentzündungen, zusammenziehend.
Anwendung innerlich Tee: 2 Handvoll getr. Blätter mit 1 Ltr. Wasser überbrühen, 1 Stunde ziehen lassen. 2-3 Tassen pro Tag. 
Tinktur: 30gr. zerkl. Blütentriebe 10 Tage lang in 120gr. 60%Alkohol ziehen lassen, filtrieren. 1-3 Tl in ein Getränk geben, 2 mal täglich
Anwendungen äußerlich 2 Handvoll getr. Blätter in 1 Ltr. Wasser auf etwa 3/4 zusammenkochen. 2 El Honig dazugeben. 
In der Form geeignet zum Gurgeln und bei Angina für Halswickel
Toxikologie/Giftwirkung keine Nebenwirkungen bekannt

Name / lateinisch Petersilie  (petroselimum sativum)
Verwendbare Teile Kraut, Wurzeln, Samen
wirksame Inhaltsstoffe Ätherisches Öl mit Apiol und Myasticin, Schleim, Gummi, Mineralstoffe, Öl, Glycosid Apiin
Heilwirkung innerlich bei Erkältungen, Bronchitis, krampflösend, schweiß- und harntreibend, hustenstillend
Heilwirkung äußerlich harntreibend, Nierenanregend, leichte Steigerung der Menses, mild Verdauungsanregend
Anwendung innerlich Aufguß: 1El Wurzeln und Kraut mit 1 Tasse Wasser überbrühen, 10 Min. ziehen lassen. 
3-4 Tassen am Tag. 
Saft: 3-4x täglich 1 El vor dem Essen
Toxikologie/Giftwirkung keine Nebenwirkungen bekannt

Name / lateinisch Pfefferminze  (mentha piperita)
Verwendbare Teile Blätter
wirksame Inhaltsstoffe Ätherisches Öl: bis 90% Menthol, Gerb-, Bitterstoffe, org. Säuren, Fermente
Heilwirkung innerlich krampflösend, schmerzstillend, entzndungshemmend, bei Magen- und Darmbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Aufstoßen, Magenübersäuerung
Anwendung innerlich Tee: 1-2 Tl mit 1 Tasse Wasser überbrühen, 10 Min. ziehen lassen. Sehr gut in Kombination mit Kamille
Toxikologie/Giftwirkung nicht zum Dauergebrauch, kann Magenreizungen verursachen. Säuglinge sind Mentholempfindlich, es kann bei ihnen zu Erstickungsanfällen kommen

Pfefferminze wurde schon im Altertum wegen ihres hohen Heilwertes gepriesen. Sie fehlte schon damals in keinem Kräutergarten. Die Pflanze enthält ätherisches Öl, mit Menthol als Hauptbestandteil, sowie Gerb- und Bitterstoffe.
    Am häufigsten findet die getrocknete Pfefferminze als Gebrauchstee Anwendung. Pfefferminztee wirkt anregend und krampfstillend. Er wird angewendet bei Nervosität, Schlaflosigkeit, Erkrankungen der Atmungsorgane sowie bei Magen- und Darmverstimmungen.
    Ein Tip für den Hobbygärtner: Pfefferminze liebt leicht schattige, feuchte Standorte und gedeiht am besten im Lehm-Humus-Boden. Pfefferminzblätter (keine Stengel) können Sie den ganzen Sommer pflücken, die Haupternte liegt kurz vor der Blüte im Juni. Dazu schneiden Sie das Kraut über dem Boden ab und hängen es gebündelt zum Trocknen auf.     Ein besonderes Teearoma erreichen Sie bei frischer Ernte: Die oberen 3 Blattpaare abschneiden, den Rest der Blätter abstreifen und für den Tee verwenden.   Zusatztip: beim Anbau im Garten: Sorgen Sie dafür, daß sich die Pfefferminze nicht ungehindert ausbreiten kann, sie wuchert wunderbar ;-) Abhilfe bieten ein Grenzwall aus in den Boden eingelassenen Steinen oder einer dieser häßlichen, aber praktischen Wellplastikstreifen. Mindestens 20 cm tief einsetzen.


Name / lateinisch Ringelblume  (calendula officinalis)
Verwendbare Teile Blüten
wirksame Inhaltsstoffe Ätherisches Öl, Bitterstoffe, Calendulin, Carotinoid-Farbstoff, Saponin, fermente, Schleim,organische Säuren
Heilwirkung innerlich Krampflösend, schweißtreibend, Leber- Gallesekretionsfördernd, Dsymenorrhoe
Heilwirkung äußerlich alle Wunden, Geschwüre
Anwendung innerlich Aufguß: 1-2 Tl Blüten mit 1 Tasse Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen. 2- 3 Tassen am Tag oder bei Mensesstörungen  1 Woche vor den Menses beginnend, alle 1-2 Stunden 1 Eßl. bis zum einsetzen der Blutung. 
Tinktur: 5-7 Tl geh. Blüten in 1 Ltr. gutem Branntwein ansetzen, 3-4 Wochen ausziehen lassen. Die Flasche während dieser Zeit gut verschlossen halten. Später abseihen. Von der Tinktur 3 Tl tägl. vor dem Essen.
Anwendungen äußerlich Salbe: 100gr. Blüten in 75gr. 90%Alkohol und 2,5gr. 10%Ammoniak gut verschlossen mindestens 12 Stunden ausziehen lassen. Dann die Masse in 500gr. Wachssalbe einkneten und bei 60Grad 5-7 Stunden stehen lassen. Salbe auftragen oder Salbenverbände. 
Umschläge auch mit der Tinktur.
Toxikologie/Giftwirkung keine Nebenwirkungen bekannt


Name / lateinisch Salbei  (salvia officinalis)
Verwendbare Teile Blütentriebe und Blätter
wirksame Inhaltsstoffe Ätherisches Öl, Gerbstoffe, Harz, Bitterstoffe, organische Säuren, östrogen wirksame Substanz
Heilwirkung innerlich Schweißtreibend, antiseptisch, kräftigend, bei Dysmenorrhoe, Asthma, Hypotonie
Heilwirkung äußerlich Zahnschmerz, Mund- und Halsentzündungen, Ekzeme, Geschwüre
Anwendung innerlich Tee: 2 Handvoll getr. Blätter in 1 Ltr. kochendem Wasser 10 Minuten ziehen lassen. 2-4 Tassen tägl. bzw. alle 2 Stunden 2 Gläschen bei starken Schweißausbrüchen
Anwendungen äußerlich Tee auch als Mund- und Vaginalspülungen oder Kompressen
Toxikologie/Giftwirkung keine Nebenwirkungen bei Verwendung der Blätter. Reines Öl kann in hoher Dosierung epileptische Krämpfe hervorrufen.

Der echte Salbei, ein ausdauernder Halbstrauch, stammt aus den gebirgigen Teilen Südeuropas. Gesammelt werden nur die Blätter vor der Blüte. Als Gewürz auch das ganze Jahr über frisch zu verwenden. Salbeiauszüge werden zum Spülen und Gurgeln bei Entzündungen der Mundhöhle, Zahnfleischentzündung, Angina und Entzündung der Rachenschleimhaut verwendet. Innerlich wirkt Salbei gegen Blähungen, übermäßige Schweißsekretion, besonders gegen Nachtschweiß.
    Der würzig duftende Wiesensalbei, eine 30-60 cm hohe Pflanze mit großen blauen oder violetten, zuweilen auch rötlichen oder weißen Blüten, enthält wesentlich geringere Mengen ätherischen Öles und wird daher als Heilpflanze nicht verwendet.  Verwenden Sie Salbeiblätter als Teezusatz, 5 Blätter pro Liter genügen. Bei starkem Schwitzen im Sommer einfach ein paar frische Blätter in den Mund nehmen und zerkauen hilft sofort!


Name / lateinisch Schafgarbe  (achillea millefolium)
Verwendbare Teile Blüten und Blütendolden
wirksame Inhaltsstoffe Ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe, organische Säuren.
Heilwirkung innerlich Dysmenorrhoe, Krampfadern. blutstillend, verdauungsfördernd, krampfstillend, fördert die Blutzirkulation
Anwendung innerlich Tee: 1 El mit 1 Tasse Wasser überbrühen, 30 Minuten ziehen lassen. 7-8 Likörgläschen am Tag. 
Zusammengesetzte Tinktur: je 15gr. der Blüten und Kamille 10 Tage lang in 120gr. 70%Alkohol ziehen lassen, abseihen. Nach dem Essen 10-12 Tropfen in etwas Wasser einnehmen. (hervorragendes Verdauungsmittel)
Toxikologie/Giftwirkung Keine Nebenwirkungen bekannt
Die Gemeine Schafgarbe ist eine krautige, aromatisch duftende Pflanze, mit fein  gefiederten Blättern und weißen oder rosafarbenen Blütenrispen. Sie wächst auf Wiesen, Äckern und Brachland, am Weg- und Straßenrand und wird bis zu 80 cm hoch. Blütezeit ist Juni bis Oktober.  Schafgarbe wird auch "Garbenkraut", "Tausendblättchen", "Blutstillkraut" und "Allheil" genannt. Der Gattungsname "Achillea" erinnert daran, da8 schon Achilles sie zur Heilung der Wunden des Myserkönigs Telephos benutzt hat. Schafgarbe galt damals als Wundermittel zur Vernarbung.
    Schafgarbe enthält ätherisches Öl und Bitterstoffe, die wundheilende, harntreibende, magenstärkende, blutstillende, schleim- und krampflösende sowie entzündungshemmende Eigenschaften besitzen.
    Anwendung als Tee: 20 - 30 g Schafgarbenwurzeln in einem Liter kochendem Wasser ziehen lassen, filtrieren und zuckern. Bei Durchfall täglich 5 - 6 Tassen davon trinken. Ein Tee aus Blättern und Blüten (Menge 15-20 g für einen Liter) hilft bei vegetativen Störungen, Appetitlosigkeit und Verdauungsstörungen sowie bei Juckreiz und Hämorrhoidialschmerzen.
    Die gemeine Schafgarbe findet außerdem Anwendung bei der Herstellung (z. B. mit Sesamöl) von Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor. Frische Schafgarbenblätter sind ein wohlschmeckendes Grillgewürz.
    Für den Ziergarten eignen sich so farbenprächtige Arten der Schafgarbe wie z.B. "Parker", goldgelb blühend, 120 cm hoch; "Neugold", ein goldgelber Dauerblüher, 40 - 60 cm hoch und "Sametriese", rotblühend, 80 - 100 cm hoch.     Als Arzneipflanze wird jedoch nur die "Gemeine Schafgarbe", die Achillea millefolium, verwendet.


Name / lateinisch Spitzwegerich  (plantago lanceolata)
Verwendbare Teile oberirdische Teile, besonders die Blätter
wirksame Inhaltsstoffe Schleim-, Gerb-, und Bitterstoffe, Glycosid Aucubin, Kieselsäure, Vitamin C, Mineralsalze
Heilwirkung innerlich Blutstillend, zusammenziehend, entzündungshemmend besonders obere Luftwege, gegen Diarrhoe
Heilwirkung äußerlich frische und alte offene Wunden, Ekzeme, Psoriasis
Anwendung innerlich Tee: 100gr. mit 1 Ltr Wasser überbrühen und erkalten lassen. 3-4 Tassen am Tag. 
Saft: besonders für Kinder ab 6 Monate geeignet. 5 mal täglich 1 El auf 1/2 Tasse warme Flüssigkeit.
Anwendung äußerlich frische, zerriebene Blätter direkt  auflegen bzw. Brei aus frischen Blättern bereiten.
Toxikologie/Giftwirkung Keine Nebenwirkungen bekannt. Da bei Wunden ohnehin die Gefahr einer Tetanus-Infektion besteht, darf man wohl das Auflegen von Blättern auf die Wunde nicht als besondere Gefahr werten

Name / lateinisch Steinklee  (melilofus officinalis)
Verwendbare Teile das oberirdische Kraut
wirksame Inhaltsstoffe Cumarin, Melilotin
Heilwirkung innerlich Durchblutungsfördernd  besonders des venösen Rückflusses und des Lymphflusses, entkrampfend, harntreibend, Harnwegsantiseptisch, Throboseprophylaxe.
Anwendung innerlich Tee: 2Tl mit 1 Tasse Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen. 2-3 Tassen am Tag, die letzte etwa 30 Minuten vor dem schlafengehen. 
Tinktur: 20gr. in 80gr. 60%Alkohol 10 Tage ziehen lassen, abfiltern. " mal täglich 10-15 Tropfen.
Toxikologie/Giftwirkung bei sehr hohen Überdosierungen wirkt es durch das Cumarin narkotisierend

Name / lateinisch Süßholz  (glycyrrhiza glabra)
Verwendbare Teile die 3-jährigen Wurzeln
wirksame Inhaltsstoffe Glycyrrhizinsäure, Saponine, Bitterstoffe, Harze, Gummi, Stärke, Asparagin, Zucker
Heilwirkung innerlich a) schleimlösend und krampfstillend auf die Atmungsorgane 
b) cortisonähnliche Wirkung bei Ulcus ventriculi et duodeni
Anwendung innerlich Abkochung zu a) 1-2 Tl in 1 Tasse Wasser 20 Minuten heiß ziehen lassen. 
Abkochung zu b) nach 10 Min. 1 Tl Kamille dazugeben und weitere 10 Min ziehen lassen. 
Je 2-3 Tassen am Tag trinken
Toxikologie/Giftwirkung Neigung zu Wasserretention, Schwindel, Kopfschmerz, Perforation ist bei üblicher Dosierung nicht zu befürchten.

Name / lateinisch Taubnessel, weiße  (lamium album)
Verwendbare Teile Blüten ohne den Kelch
wirksame Inhaltsstoffe Ätherisches Öl, Saponine, Gerbstoffe, biogene Amine
Heilwirkung innerlich speziell Unterleibsorgane, zusammenziehend, gefäßverengend, entzündungehemmend, bei Dismenorrhoe, Hämorrhoiden, Krampfadern
Anwendung innerlich Tee: 2 Tl pro Tasse, 20 Min. ziehen lassen. 2-3 Tassen pro Tag. 
Urtinktur: gleiche Gewichtsmenge frische Blüten und 95%Alkohol  10 tage lang ausziehen lassen, dann filtrieren. 2-4 Tl pro Tag oder alle Stunde 20 Tropfen. Bis zu 15gr. pro Tag
Toxikologie/Giftwirkung Keine Nebenwirkungen bekannt

Name / lateinisch Tausendgüldenkraut  (cantaurium mimus)
Verwendbare Teile die beblätterten Blütentriebe
wirksame Inhaltsstoffe glycosidische Bitterstoffe, ätherisches Öl
Heilwirkung innerlich Vermehrung der Speichel-, Magensaft-, und Gallesekretion, appetitanregend
Anwendung innerlich Tee: 1-2 El in 1 Ltr kochendes Wasser geben, 10 Minuten ziehen lassen. Je 1 Tasse vor dem Essen. 
Wein: 10-12 El der getr. Pflanze 8 Tage in einem guten, schweren Wein ausziehen lassen. Jeweils 4ccl vor dem Essen.
Toxikologie/Giftwirkung Keine Nebenwirkungen bekannt

Name / lateinisch Thymian  (thymus vulgaris)
Verwendbare Teile blühendes Kraut ohne Wurzeln
wirksame Inhaltsstoffe Ätherisches Öl mit Thymol, Gerb- und Bitterstoffe, saponinähnliche Stoffe mit antibiotischer Wirkung
Heilwirkung innerlich Antiseptisch, auswurffördernd, krampflösend, magenstärkend, verdauungsfördernd, belebend
Anwendung innerlich Tee: 2 El mit 1 Ltt Wasser überbrühen, 10 Min. ziehen lassen. 4-5 Tassen am Tag über 3 Monate 
Tinktur: 20gr. getr, Triebe 10 Tage lang in 80gr  60%Alkohol. 2-3 mal am Tag 30-40 Tropfen
Anwendung äußerlich Bad: 100gr. Kraut. 30-40 Min in 1 Ltr. kochendem Wasser zugedeckt 30-40 Min. ziehen lassen, dann ins Bad geben. Baden nach Bedarf, am besten am Abend
Toxikologie/Giftwirkung keine Nebenwirkungen bekannt, reines Thymol kann u.U. zum Kollaps führen.

Name / lateinisch Wacholder  (juniperus communis)
Verwendbare Teile Beeren
wirksame Inhaltsstoffe Ätherisches Öl, Bitterstoff Juniperin, Harze, Gerbstoffe, org. Säuren, Wachse, Gummi, Pektin.
Heilwirkung innerlich Harn- und schweißtreibend, drüsensekrettreibend, magenstärkend, appetitanregend, blähungstreibend, blutreinigend, 
Heilwirkung äußerlich bei rheumatischen Erkrankungen
Anwendung innerlich Tee: 1 Tl getr. zerdrückte Beeren mit 1 Tasse Wasser überbrühen, 10 Min. ziehen lassen. Maximal 6 Wochen lang 3 Tassen am Tag, dann mindestens 4 Wochen. 
Wein: 50gr. getr. zerkl. Beeren 15 Tage lang in 1 Ltr. trockenem Weißwein ziehen lassen. Maximal 6 Wochen lang 3x täglich vor dem Essen 4ccl.
Anwendung äußerlich Bad: 1 handvoll Beeren in 2Ltr. kochendes Wasser werfen, 2 Stunden ziehen lassen, dann zum Bad geben. Baden bei rheumatischen Anfällen (15-20 Minuten)
Toxikologie/Giftwirkung Bei hoher Dosierung Nierenreizung. Nicht über längere Zeiträume anwenden. 
Kontraindikation: akute Nephritiden

Name / lateinisch Wegwarte  (cichorium intybus)
Verwendbare Teile Blätter und Wurzeln
wirksame Inhaltsstoffe Bitterstoff Intybin, Cichoriin, Cholin, ätherisches Öl, salz- salpeter-, und schwefelsaures Kali, Harz, Gerbstoff, Inulin
Heilwirkung innerlich Tonisierend, blutreinigend, mild abführend, Anregung der Magensäure-, Galleproduktion, verhindert Gallensteinbildung.
Anwendung innerlich Abkochung: 1 Handvoll getr. zerkl. Wurzeln in 1 Ltr. Wasser 30 Min lang kochen. Je 1 Tasse Tee vor den Mahlzeiten. 
Die Blätter können roh gegessen werden
Toxikologie/Giftwirkung Keine Nebenwirkungen bekannt

Name / lateinisch Wermut  (artenusia absinthium)
Verwendbare Teile Blätter und Blütentriebe
wirksame Inhaltsstoffe Ätherisches Öl, Bitterstoffe, recht viel Kalium, org. Säuren, Gerbstoff, Harz, Vitamin C und B2
Heilwirkung innerlich Appetit- und verdauungsanregend, regt Leber-, und Gallenproduktion an, fiebersenkend, wurmtreibend.
Anwendung innerlich Tee: 1/2 Tl mit 1 Tasse Wasser überbrühen, 15 Min. ziehen lassen. 2-3 Tassen/am Tag, jeweils  vor oder nach dem Essen. 
Tinktur: 20gr. zerkl. Blüten 8 Tage lang in 80gr. 60%Alkohol einlegen, abseihen. Vor dem Essen je 20 Tropfen. 
Wein: 30gr. Blüten 1 Woche in 1Ltr. trockenem weißwein ziehen lassen. Vor den Mahlzeiten je 1 Likörglas als Aperitiv
Toxikologie/Giftwirkung Die Droge und die Zubereitung sind ungiftig, nur der Absinth - Schnaps bzw. das Öl führt u.U. zu Krämpfen. Der Schnaps ist mittlerweile deshalb verboten, wird aber noch immer hergestellt.